Die KI-Revolution: Auswirkungen und Potenziale für Österreich
EcoAustria Studie
Die Studie wurde im Dezember 2023 beauftragt und im August 2024 fertig gestellt. Basis sind wissenschaftliche Literatur, empirische Daten und Interviews mit Expertinnen und Experten. Der Fokus der Studie liegt auf derzeitigen und zukünftigen betrieblichen KI-Anwendungen, ökonomischen und ökologischen Wirkungen der KI-Nutzung, Effekten des AI Acts sowie die KI-Betroffenheit in österreichischen Branchen.
Wesentliche Erkenntnisse der Studie sind:
- Künstliche Intelligenz (KI) und KI-unterstützte Technologien transformieren eine Vielzahl an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen. Betriebliche Anwendungen von KI finden sich über alle Wirtschaftsbereiche hinweg. Insbesondere mit dem Aufkommen von Large Language Models (LLMs) ist es zuletzt laut Expertinnen und Experten zu einer gesteigerten Dynamik und spürbar breiteren Adoption gekommen. KI-basierte Anwendungen können die Tätigkeits- und Beschäftigungsstruktur verändern, zu signifikanten Produktivitätssteigerungen führen, die Innovationsdynamik ankurbeln und die Produktivitätslücke zwischen jüngeren und erfahreneren Beschäftigten verringern.
- Auf Basis der österreichischen Beschäftigtenstruktur zeigt sich, dass einige Branchen, in denen Österreich spezialisiert ist, stark von KI-Anwendungen transformiert werden: Dies gilt beispielsweise für die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen und elektronischen und optischen Produkten, für den Maschinenbau, aber auch für Finanzdienstleistungen und für Werbung und Marktforschung.
- Der AI Act schafft einen EU-weiten Regelungsrahmen für die Entwicklung, das Inverkehrbringen, die Inbetriebnahme und die Verwendung von KI und wird prinzipiell als adäquat eingeschätzt. Im Hinblick auf die in Österreich relevanten Branchen mit hoher KI-Betroffenheit ist ein über die bestehende Rechtslage spürbar hinausgehender Grad der Restriktion nur selten gegeben. Es entsteht jedoch zusätzlicher Erfüllungsaufwand, der in Teilen der stärker vom AI Act betroffenen Fokusbranchen zu Mehrkosten führen wird; die Schaffung EU-weiter Standards könnte die Adoption befördern, aus Sicht der Innovation könnten sich aber auch Nachteile gegenüber den großen Anbietern aus den USA ergeben.
- Um das wirtschaftliche Potenzial von KI zu heben, sind effiziente Unterstützungsmaßnahmen, insbesondere für KMU, erforderlich. Dazu gehört die Hebelung privaten Risikokapitals für Forschung, Entwicklung und Innovation sowie eine intensivierte europäische Zusammenarbeit, um die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den USA oder China zu steigern.
