Frau sitz vor einem Bildschirm worauf Codes zu sehen sind © Urbanscape  - Adobe Stock

Open Source Software (OSS)

Schlüsselfaktor innerhalb der Informationstechnologie (IT) für Österreich

Open Source Software (OSS) hat die Fähigkeit, Innovation, Effizienz und digitale Souveränität im Sinne der Digitalisierung voranzutreiben. Durch eine gezielte Förderung und Integration von OSS kann Österreich eine Vorreiterrolle in der digitalen Zukunft Europas einnehmen.
Drei Männer und eine Frau sitzen bei einem Meeting mit Laptops und diskutieren miteinander  © Rido  - AdobeStock

Unterstützung strategischer Ziele

Der Einsatz von OSS ist für die Verwaltungsorganisationen in Europa eine Maßnahme, um strategische Ziele zu unterstützen. Beispielsweise wird durch den Interoperable Europe Act der Einsatz von OSS für Interoperabilitätslösungen gestärkt.

Interoperable Europe Act

Es begann, als Forschende und Entwicklerinnen und Entwickler ihre Software miteinander teilten, um die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zu ermöglichen.

In den 1980er Jahren änderte sich die Softwarelandschaft, indem IT-Unternehmen proprietäre Software entwickelten. Dabei wurden Quellcodes verschlossen und die Software exklusiv in Verbindung mit Computern vermarktet.

Als Reaktion darauf startete das GNU Projekt als Initiative zur Schaffung freier Software. In den 1990er Jahren erfuhr die Open-Source-Bewegung durch Projekte wie „Linux“ und „Apache“ schließlich einen rasanten Aufschwung und eine neue Ära wurde eingeläutet. Der Begriff „Open Source“ gewann zunehmend an Bedeutung und stellte den praktischen Nutzen und die Kollaboration in den Vordergrund.

Seitdem hat sich OSS zu einer zentralen Stütze der globalen IT-Infrastruktur entwickelt und ist sowohl Bestandteil als auch Voraussetzung vieler Softwarelösungen und digitaler Geräte.

Open Source Software in der Bundes­verwaltung

Um den Einsatz zu fördern, wurde durch die interministerielle Chief Digital Officer Task Force eine Arbeitsgruppe eingerichtet, welche den Status in den Ministerien analysiert hat:

Open Source Software ist ein zentraler Bestandteil der IT-Landschaft der Bundesverwaltung und wird vergleichbar wie in IT-Lösungen großer Privatunternehmen eingesetzt.

  • 80%
    werden als Infrastruktur oder als Komponenten von Individualentwicklungen eingesetzt.
  • 20%
    werden als Anwendungssoftware genutzt. Die Einsatzfelder sind dabei vielfältig.

Chancen für Öster­reich und die Bundes­verwaltung

Der Einsatz von OSS ist auch für die Verwaltungsorganisationen in Europa eine Maßnahme, um strategische Ziele zu unterstützen. 

Beispielsweise wird durch den Interoperable Europe Act der Einsatz von OSS für Interoperabilitätslösungen gestärkt.

Um den Einsatz und die Verbreitung von OSS in Österreich zu unterstützen wurde ein Leitfaden für die im Einführungsprozess beteiligten Personen der Bundesverwaltung entwickelt.

Bedeutung von Open Source Software

Als Schlüsselfaktor ist OSS aus der IT-Branche nicht mehr wegzudenken. IT-Unternehmen nutzen sie für den Aufbau von Geschäftsmodellen, indem sie Support, Integration und andere Dienstleistungen anbieten.

Neben vielen kleinen Entwicklungs-Communities sind insbesondere auch große internationale IT-Unternehmen wesentliche Förderer dieser Bewegung.

Der Einsatz von OSS bietet folgende Chancen:

Kostenreduktion und Effizienz­steigerung

  1. Einsparung von Lizenzkosten: Behörden und öffentliche Einrichtungen können die oft hohen Kosten für proprietäre Software vermeiden und stattdessen Open Source nutzen.

  2. Ressourcenschonung: Durch Wiederverwendbarkeit und Anpassungsfähigkeit von OSS können Projekte effizienter umgesetzt werden.

Anpassungs­fähigkeit und Innovation

  1. Flexibilität: OSS kann an die spezifischen Bedürfnisse von Behörden, Unternehmen und Bürgern in Österreich angepasst werden.

  2. Förderung von Innovationen: OSS bietet die Grundlage für neue Technologien und Lösungen, die sowohl von der öffentlichen Hand als auch von privaten Unternehmen genutzt werden können.

  3. Interoperabilität: OSS erleichtert die Integration verschiedener Systeme und  Verbreitung von technischen Standards.

  • Kosteneffizienz Der Verzicht auf teure Lizenzen spart öffentliche Mittel. OSS ist in der Regel kostenlos und somit kann in Anpassung & Wartung investiert werden.
  • Digitale Souveränität OSS macht die Verwaltung unabhängiger von großen IT-Konzernen und kontrolliert Daten und Systeme. Es fördert die nationale Sicherheit.
  • Förderung von Innovationen Der Einsatz von OSS ermöglicht innovative Lösungen speziell für den Bedarf der österreichischen Verwaltung. IT-Unternehmen würden davon profitieren.
  • Transparenz und Vertrauen OSS-Lösungen bieten vollen Einblick in den Quellcode und fördern Transparenz und Vertrauen der Öffentlichkeit in digitale Systeme der Verwaltung.
  • Wissenstransfer und Bildung Der Einsatz und die Weiterentwicklung von OSS helfen, IT-Kompetenzen in Österreich aufzubauen. OSS kann dabei helfen Studierende praxisnah zu lehren.
  • Open Source Software ist nicht nur ein technologisches Werkzeug, sondern eine strategische Ressource, die Österreich helfen kann, seine Digitalisierung voranzutreiben.

  • Durch die Implementierung von Open Source Software in der Bundesverwaltung könnten Kosten gesenkt, Innovationen gefördert und die digitale Souveränität gestärkt werden.

  • Österreich hat die Chance, eine Vorreiterrolle in Europa einzunehmen, indem es Open Source als Kernbestandteil seiner digitalen Transformation integriert.