See in Berglandschaft mit Haus © Jakub David  - Unsplash

Digitale Indizes

Digitale Indizes können dabei helfen, Österreichs Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Digitalisierung zu verbessern. Die eigenen Bereiche, Produkte und Prozesse werden mit denen anderer Länder verglichen und bewertet. Dabei festgestellte Leistungsunterschiede zeigen Verbesserungspotenziale auf, die genutzt werden können um Österreich bei der Digitalisierung international an die Spitze zu bringen und den Wirtschaftsstandort zu stärken.

Digital Economy and Society Index (DESI)

 

Der Digital Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Kommission stellt das zentrale Messinstrument für den Digitalisierungsgrad und -fortschritt der EU-Mitgliedstaaten dar. 2014 bis 2022 wurden im DESI Indikatoren für die digitale Leistung Europas zusammengefasst und die Fortschritte der EU-Länder verfolgt.

Flaggen international
Österreich

Fortschritte

Konnektivitätsinfrastruktur: Österreich erzielte gute Fortschritte im Bereich der Konnektivitätsinfrastruktur, insbesondere bei der Versorgung mit Netzen mit sehr hoher Kapazität (VHCN). 67,6 % der Haushalte sind mit VHCN abgedeckt. Diese Daten liegen zwar unter dem EU-Durchschnitt von 78,8 %, jedoch beträgt der jährliche Fortschritt ein Plus von 23,3 %.

Cloud-Nutzung durch Unternehmen: Obwohl nur 35,6 % der Unternehmen Cloud-Technologien eingeführt haben, was unter dem EU-Durchschnitt von 38,9 % liegt, hat Österreich in diesem Bereich gute Fortschritte erzielt (+11,2 %) und damit die EU-Wachstumsrate übertroffen.
 

Österreich

Herausforderungen

Einige Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin bei der Abdeckung hochwertiger Gigabit-Netze, insbesondere bei Fibre to the Premises (FTTP) und bei der Einführung von Datenanalysen. 

Lediglich 41 % der österreichischen Haushalte sind durch Fibre to the Premises (FTTP) abgedeckt, was trotz einem Fortschritt von plus 11,9 % nach wie vor unter dem EU-Durchschnitt von 64 % liegt.

Die Übersichtstabelle zu den Schlüsselkennzahlen finden Sie im Länderbericht 2024 für Österreich als PDF unter: Digitale Dekade Länderbericht 2024 - Österreich

eGovernment Benchmark

Der eGovernment Benchmark wird jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht und vergleicht die Qualität digitaler Verwaltungsservices in den EU-Mitgliedstaaten. Bewertet werden zentrale Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, Verfügbarkeit der Services, Transparenz, mobile Nutzung, grenzüberschreitende  Dienste sowie die Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in verschiedenen Lebenslagen. Der Benchmark dient auch als Monitoring-Instrument für die Umsetzung der Single Digital Gateway Verordnung (SDG-VO) und liefert wichtige Indikatoren für die Digitale Dekade Europas.

Österreich belegte 2025 beim eGovernment Benchmark den 7. Platz und liegt damit unter den Top 10 der EU-Staaten. Damit positioniert es sich deutlich über dem europäischen Durchschnitt und zeigt damit weiterhin ein sehr hohes Niveau im eGovernment Bereich.

Besonders stark ist Österreich bei:

  • mobiler Nutzerfreundlichkeit (98,86 Punkte)
  • Unterstützung bei der Nutzung (98,4 Punkte)
  • elektronischen Zahlungen über Ländergrenzen hinweg (100 Punkte)

Auch bei grenzüberschreitender Anmeldung (eID) und vorausgefüllten Formularen gab es klare Verbesserungen. Die höchsten Werte wurden bei digitalen Services rund um Umzug, Geschäftsbetrieb und Unternehmensgründung erreicht.

In neuen Bereichen wie dem Once-Only-Prinzip (Daten müssen nur einmal angegeben werden) und der Zustellung von Dokumenten für Nutzerinnen und Nutzer über Grenzen hinweg besteht noch Aufholbedarf. Insgesamt zeigt der Benchmark aber: Österreich ist digital gut aufgestellt und arbeitet gezielt an weiteren Verbesserungen.

  • 80,8
    in (Cross-border) Online availability Citizens
  • 93,7
    in User Support
  • 98,8
    in Mobile Friendliness
  • 77,4
    in Transparency

eGovernment Monitor: D-A-CH-Ländervergleich

Der eGovernment Monitor liefert seit 2010 jährlich ein umfassendes Lagebild zur Nutzung und Akzeptanz digitaler Verwaltungsangebote in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist eine repräsentative Studie der Initiative D21 e. V. und der Technischen Universität München, durchgeführt von Kantar. 

Lagebericht digitales Angebot

Wie zufrieden sind die Bürgerinnen und Bürger?

Rund 70% der Befragten (DE 70%, AT 71%, CH 72%) erwarten, dass sie die Leistungen der Verwaltung genauso einfach und bequem online in Anspruch nehmen können wie die von Privatunternehmen.

Die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem E-Government-Angebot liegt in Österreich bei 74%, in der Schweiz bei 79% und in Deutschland bei 62%, wobei sich in Deutschland die Zufriedenheit verglichen mit 2023 um 4% erhöht hat.  

Digitalisierungsangebote

Wann werden digitale Angebote genutzt?

Für die österreichische Bevölkerung zeichnen sich drei Aspekte für die Inanspruchnahme digitaler Verwaltungsservices aus:

  • Eine zentrale Plattform (alle digitalen Verwaltungsservices an einem Ort): 42%
  • Erhalt der Leistung wesentlich schneller (als analog, z. B. den Reisepass): 44%
  • Personalisierung (einmalige Dateneingabe): 38%
Nutzung

Mobiles E-Government

Die mobile E-Governement-Nutzung ist bei der jüngeren Altersgruppe deutlich höher als bei der älteren Altersgruppe. Allerdings besteht diese Kluft in allen drei Ländern und ist mit 28 Prozentpunkten in Deutschland besonders groß. In Österreich nutzen 74% der 16 bis 34-Jährigen mobiles E-Government.

In Österreich (80 %) und der Schweiz (77 %) werden mobile Geräte am häufigsten zur digitalen Identifikation verwendet. In Deutschland hingegen werden sie vor allem zur Vorbereitung des persönlichen Kontakts mit der Behörde genutzt (83 %).

Hände von einem Mann schreiben auf einer Laptoptastatur.

Zentrale Themen 2024 des eGovernment Monitors umfassen die Bereiche Leistungsfähigkeit des Staates, Lagebild E-Government und künstliche Intelligenz.

Nutzung von IKT in Österreich

Statistik Austria führt jährlich eine Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in österreichischen Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten in ausgewählten Wirtschaftszweigen und zur IKT-Nutzung in österreichischen Haushalten durch. 

Da die Erhebungen in allen EU-Mitgliedstaaten durchgeführt werden, können wichtige Indikatoren für EU-weite Benchmarks ermittelt werden, die der Beobachtung des digitalen Wandels in der Wirtschaft und Gesellschaft dienen.

Kinder sehen sich einen Roboterarm an © 1512870836  - Adobe Stock BESTIMAGE
Spezial-Erhebung

KI-Nutzung und -Einstellung in Österreich

Die Erhebung wurde 2024 im Auftrag der Digitalen Kompetenzoffensive (DKO) der Bundesregierung von der Statistik Austria durchgeführt. Datengrundlage bildete die Erhebung über den „Einsatz von IKT in Haushalten" 2024.

 

Befragt wurden nur Haushalte mit Mitgliedern im Alter von 16 bis 74 Jahren. Die Bruttostichprobe bestand aus 7.340 Haushalten sowie 13.793 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren. Die Responserate lag auf Haushaltsebene bei 61%, auf Personenebene bei 42%.

Ergebnisse

Für die Erhebung 2024 wurde Statistik Austria im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive der Bundesregierung beauftragt, national zusätzliche Fragen zu künstlicher Intelligenz ins Frageprogramm der Erhebung „IKT-Einsatz in Haushalten" zu inkludieren. Die Nettostichprobe umfasste 4.445 Haushalte, beziehungsweise 5.774 Personen. Die Daten zu KI liegen nur für Österreich vor.

Es wurden folgende Themen behandelt:

Selbsteinschätzung des KI-Wissens

Laut der Erhebung attestiert sich die österreichische Bevölkerung selbst nur geringes Wissen über künstliche Intelligenz.

  • 5%
    sehr viel Wissen
  • 22%
    viel Wissen
  • 69%
    wenig bis sehr wenig Wissen
  • 5%
    kein Wissen

Beurteilung der zunehmenden KI­-Nutzung in der Gesellschaft

Auch wenn das eigene KI-Wissen als eher gering eingeschätzt wird, haben die meisten dennoch eine Meinung zur wachsenden Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft. Es zeigt sich jedoch kein klares Bild, ob die zunehmende KI-Nutzung überwiegend positiv oder negativ ist. Insgesamt sind etwas mehr Personen negativ als positiv eingestellt. Der neuen Technologie gegenüber aufgeschlossen sind vor allem junge, hochgebildete und männliche Personen.

Beurteilung der Nützlichkeit von KI im eigenen Beruf

Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, wurden befragt, wie sie die Nützlichkeit von künstlicher Intelligenz in ihrem eigenen Beruf beurteilen. Obwohl nur wenige Erwerbstätige noch nie von KI gehört haben (3 %), so hat immerhin eine von acht erwerbstätigen Personen diesbezüglich keine Meinung (12 %). Positive und negative Beurteilungen halten sich in etwa die Waage. Die Nützlichkeit von KI im eigenen Beruf wird von 11 % als sehr nützlich und von 32 % als eher nützlich eingestuft, auf der anderen Seite wird sie von 23 % eher nicht nützlich und 19 % gar nicht nützlich gesehen.

Sorge, dass der eigene Job durch KI ersetzt wird

Der Anteil an Erwerbstätigen, die keine Meinung (12 %) zum Thema haben oder noch nie von KI gehört haben (3 %), liegt im einstelligen Prozentbereich.

  • 3%
    sehr besorgt
  • 10%
    eher besorgt
  • 28%
    eher nicht besorgt
  • 48%
    gar nicht besorgt

Nichtnutzung von generativer künstlicher Intelligenz und ihre Gründe

Die Gründe, warum keine generativen KI-Tools genutzt wurden, sind vielfältig. Es sticht hervor, dass neun von zehn Nichtnutzerinnen und Nichtnutzer (86 %) schlicht keinen Bedarf sehen, Texte, Bilder oder andere Inhalte mithilfe von KI zu erzeugen. Darüber hinaus spielen für fast die Hälfte der Befragten Datenschutz- und Privatsphärebedenken (48 %) eine zentrale Rolle. Ebenfalls von Bedeutung sind fehlendes oder mangelndes Wissen über die Verwendung von KI-Tools (43 %), Qualitätsbedenken (40 %) und ethische Bedenken (37 %). Zudem führt etwa ein Drittel rechtliche Bedenken (32 %) und ein Viertel fehlendes Wissen über die Existenz von KI-Tools (24 %) an. Sonstige Gründe (20 %) werden von einem Fünftel genannt.

Interesse über künstliche Intelligenz zu lernen

Nur eine Minderheit der österreichischen Bevölkerung nutzt generative KI-Tools. Die Mehrheit gibt hingegen an, keinen Bedarf zu haben. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob Interesse besteht, mehr über künstliche Intelligenz zu lernen. 

  • 7%
    starkes Lerninteresse
  • 25%
    eher starkes Lerninteresse
  • 42%
    eher kein Lerninteresse
  • 26%
    gar kein Lerninteresse

Nichtnutzung von generativer künstlicher Intelligenz und ihre Gründe

Die Gründe, warum keine generativen KI-Tools genutzt wurden, sind vielfältig. Es sticht hervor, dass neun von zehn Nichtnutzerinnen und Nichtnutzer (86 %) schlicht keinen Bedarf sehen, Texte, Bilder oder andere Inhalte mithilfe von KI zu erzeugen. Darüber hinaus spielen für fast die Hälfte der Befragten Datenschutz- und Privatsphärebedenken (48 %) eine zentrale Rolle. Ebenfalls von Bedeutung sind fehlendes oder mangelndes Wissen über die Verwendung von KI-Tools (43 %), Qualitätsbedenken (40 %) und ethische Bedenken (37 %). Zudem führt etwa ein Drittel rechtliche Bedenken (32 %) und ein Viertel fehlendes Wissen über die Existenz von KI-Tools (24 %) an. Sonstige Gründe (20 %) werden von einem Fünftel genannt.

Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz

Wie bereits ausgeführt wurde, nutzt aktuell nur eine Minderheit der österreichischen Bevölkerung generative KI-Tools. Die Mehrheit gibt hingegen an, keinen Bedarf zu haben. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob Interesse besteht, mehr über künstliche Intelligenz zu lernen. Das Lerninteresse ist bei vergleichsweise wenigen Personen sehr stark (7 %) oder eher stark (25 %) ausgeprägt. Folglich gibt der Großteil der Personen an, eher kein (42 %) oder gar kein Interesse (26 %) zu haben, mehr über KI und ihre Verwendung zu lernen. 

  • 4%
    täglich oder fast täglich
  • 15%
    weniger als einmal pro Woche
  • 9%
    einmal pro Woche
  • 3%
    nicht in den letzten drei Monaten

Zusammenhänge zwischen KI-Wissen, ­-Einstellung und ­-Nutzung

Personen mit Pflichtschulabschluss unterschieden sich nicht signifikant von Personen mit Abschluss einer Lehre oder BMS. Im Gegensatz dazu wiesen Personen mit Matura eine um mehr als eineinhalbmal höhere Chance auf, die zunehmende KI-Nutzung positiv zu beurteilen als Pflichtschüler. Bei Hochschulabsolventinnen und -absolventen stieg die Chance sogar auf das beinahe Dreifache im Vergleich zu Personen mit Abschluss einer Pflichtschule.

Ebenfalls relativ stark ausgeprägt waren die Alterseffekte. 16- bis 24-Jährige (die Referenzgruppe), waren am positivsten eingestellt. 25- bis 34-Jährige unterschieden sich von dieser Gruppe praktisch nicht. Bei 35- bis 44-Jährigen sank die Chance, die zunehmende KI-Nutzung positiv zu beurteilen jedoch um rund ein Drittel sowie bei den älteren Alterskohorten um circa die Hälfte. Die Chance von Frauen, die zunehmende KI-Nutzung in der Gesellschaft als positiv zu beurteilen, reduzierte sich gegenüber Männern um rund ein Drittel.