E-Government Standards
Gemeinsam entwickeln & nutzen
Im Zentrum stehen organisatorische, rechtliche und technische Standards sowie Best Practices, die in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess entstehen und die Grundlage für die Umsetzung von generischen Basisdiensten sowie spezifischen E-Government-Lösungen bilden.
Standardisierung fördert eine rasche, effiziente und nachhaltige Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im Sinne des E-Government.
Bedeutung und Nutzen der Standardisierung
Hohe Qualität und Nachhaltigkeit von Lösungen: Durch einen breit angelegten, inklusiven Entwicklungsprozess mit Einbeziehung allen Fachwissens und Erfahrung entstehen E-Government-Bausteine, die ganzheitlich, nachhaltig und vielseitig einsetzbar sind.
Rasche und kosteneffiziente Umsetzung von Lösungen: Durch gemeinsame Standards und niederschwellige Zugänglichkeit können sie im öffentlichen und privaten Bereich in den Vorhaben angewendet werden. So lassen sich Synergien nutzen, Entwicklungskosten senken, Durchlaufzeiten verkürzen und Interoperabilität erreichen.
Interoperabilität im Sinne einer lösungsübergreifenden Verträglichkeit: Durch gemeinsame Entwicklung und Anwendung bei der Umsetzung von Lösungen fördert übergreifende Verträglichkeit, vereinfacht Vernetzungen mit anderen Lösungen und trägt zu einer hohen Skalierbarkeit der österreichischen E-Government-Landschaft bei.
Prinzipien für Standards
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Einsatz und Wiederverwendung bestehender Standards
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Interoperabilität
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Universelle Anwendbarkeit
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Zugänglichkeit und Verbreitung
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Gemeinsame Entwicklung
Initiativen im Umfeld des österreichischen E-Government, die für eine Standardisierung geeignet sind, werden gemeinschaftlich im Rahmen der Kooperation BLSG geführt. Nicht jede Initiative, praktische Umsetzung oder auch jedes Arbeitsergebnis im österreichischen E-Government eignet sich, um zu einem Standard erhoben zu werden.
Die operative Umsetzung neuer bzw. Aktualisierung bestehender E-Government-Standards erfolgt durch Beschluss der Kooperation BLSG in Arbeits- und Projektgruppen.
Um zeitnah auf verschiedene Entwicklungen reagieren zu können und dadurch die dauerhafte Relevanz und Nachhaltigkeit von E-Government-Bausteinen sicherzustellen, werden diese regelmäßig einer Evaluierung unterzogen.
Standards der österreichischen Verwaltung
Die ID Austria ist ein elektronischer Ausweis im Internet. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, sich vor einer Behörde auszuweisen, oder – wie es das Gesetz definiert – sich eindeutig identifizieren und authentifizieren zu können.
Ein wesentliches Charakteristikum der ID Austria ist die qualifizierte elektronische Signatur, die mit ihr erzeugt werden kann. Damit ist es möglich, Anträge oder Verträge zu signieren, die sonst einer handschriftlichen Unterschrift bedürften.
Verschiedene Module MOAs wurden als Standard festgelegt und kommen bei den Online-Verfahren zum Einsatz. Informationen dazu sind beim EGIZ - E-Government Innovationzentrum abrufbar.
Open Government ist ein Sammelbegriff für verschiedene Konzepte und Visionen, die sich mit unterschiedlichen Facetten einer Öffnung von Staat und Verwaltung befassen.
Open Government Data sind nicht-personenbezogene und nicht-infrastrukturkritische Datenbestände, die im Interesse der Allgemeinheit ohne Einschränkungen frei nutzbar, verbreitbar und weiterverwendbar sind.
In Österreich stellt die Plattform data.gv.at, offene Daten der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung.
Produktbeschreibungen einzelner Komponenten finden sich im Technischen Rahmen der digitalen Verwaltung.
- Elektronischer Identitätsnachweis - Security Layer: Dient zur sicheren Identifizierung der Handelnden in digitalen Prozessen.
- Duale Zustellung: Standard zur Bedienung mehrerer Zustellkanäle.
- Diakritische Zeichen: Behandelt die Grundlagen von Unicode, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz diakritischer Zeichen sowie deren praxisgerechte technische Handhabung.
- XML-Eingangsprotokoll: XML-Spezifikation des elektronischen Eingangs gemäß der Konvention „Elektronische Übermittlung von Anbringen“.
- XML-Suchanfragen via Webservices: Beschreibt ein generisches Protokoll für Suchanfragen via Webservices im E-Government.
- XML-Schema zu EDIDOC: Ein XML-Schema, das allgemeingültige Verwaltungsinformationen, inklusive interner Struktur und Attribute, in der öffentlichen Verwaltung beschreibt.
- EDIDOC dient zum Austausch von elektronischen Akten, Geschäftsfällen und Geschäftsstücken quer über alle in Österreich installierten Akt-Systeme.
- Verwaltungsregister: Schnittstellen, Nutzungsszenarien und Optimierung der Registerlandschaft zur Vereinfachung der Koppelung zwischen bestehenden IT-Lösungen und einzelnen Verwaltungsregistern.
- Digitale Langzeitarchivierung von Verwaltungsinformationen: Ein Leitfaden zur Langzeitarchivierung von elektronischen Aufzeichnungen. Es beinhaltet die Grundlagen der rechtlichen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen und die Definitionen von Prozessen für die Überleitung in die Langzeitarchive und die Anforderung von Archivgut aus diesen.