Österreich unter den digitalen Vorreitern Europas

EU bestätigt Fortschritte im 3. Länderbericht zur Digitalen Dekade. Mit 85 Maßnahmen und über 4 Milliarden Euro Investitionen zeigt Österreich digitale Ambition – Ziel: Topplatzierung unter den digitalen Nationen Europas.

Digitalisierung | E-Government | EU

Die Europäische Kommission bescheinigt Österreich im kürzlich übermittelten 3. Länderbericht zum Stand der Digitalen Dekade deutliche Fortschritte und hohes Engagement bei der digitalen Transformation.

Glühbirne

85 Maßnahmen und über 4 Milliarden Euro Investitionen: Österreich zählt zu den engagiertesten Mitgliedstaaten auf dem Weg zur Erreichung der digitalen EU-Ziele bis 2030. Drei Viertel der Zielpfade sind auf Kurs, viele Empfehlungen der EU wurden bereits aufgegriffen.


Österreichs Stärken im Überblick

  1. Digitale Identität für alle: Mit 100 % Zugang zu einer sicheren eID erfüllt Österreich als einer der ersten Mitgliedstaaten das EU-Ziel für 2030.

  2. Exzellente digitale Infrastruktur: 5G ist mit 99,55 % nahezu flächendeckend ausgebaut – Österreich gehört damit zu den europäischen Spitzenreitern.

  3. Starker KI-Einsatz in der Wirtschaft: 20,3 % der Unternehmen setzen bereits künstliche Intelligenz ein – deutlich über EU-Schnitt.

  4. Digitale Kompetenzen & Future Skills: Programme wie Digital Überall+ oder Future Skills stärken gezielt digitale Grundkompetenzen.

  5. Vorbild im E-Government: Weiterhin solide Leistung beim Angebot digitaler öffentlicher Dienstleistungen. 80,82 Punkte bei Leistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie 87,69 Punkte bei Leistungen für Unternehmen.

Engagement in europäischen Schlüsselinitiativen

Österreich engagiert sich in zentralen europäischen Zukunftsprojekten wie dem IPCEI für Mikroelektronik (Förderung strategischer Halbleiter), dem EuroHPC Joint Undertaking (europäische Supercomputer) und dem Chips JU (Entwicklung moderner europäischer Chiptechnologien).

Über den Best Practice Accelerator bringt sich Österreich zudem aktiv in den Erfahrungsaustausch zur Digitalen Dekade ein – insbesondere mit Expertise im Bereich digitaler Kompetenzen.

Wo Österreich weiter ansetzt

  1. KMU stärken: Die Integration fortgeschrittener Technologien wie Cloud und Data Analytics soll gezielt ausgebaut werden.

  2. Edge Computing: Hier fehlen noch ambitionierte Maßnahmen – diese Lücke soll im Rahmen des Digital Austria Act 2.0 adressiert werden.

  3. Start-ups fördern: Um die Innovationskraft zu erhöhen, sind zusätzliche Impulse im Bereich Risikokapital und Wachstumsförderung geplant.

  4. Digitale Teilhabe erhöhen: Die Online-Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern soll durch neue Services und Beteiligungsformate gestärkt werden.

  5. Grün-digitale Synergien nutzen: Initiativen wie „AI for Green“ und „KMU Digital 4.0 & Green“ bilden erste Schritte, auf denen nun eine kohärente Strategie aufbauen soll.

  6. IKT-Fachkräfte: Prozentuell liegt Österreich zwar über dem EU-Durchschnitt, ein Maßnahmenprogramm soll den Anteil steigern.

Eurobarometer-Sonderumfrage zur Digitalen Dekade: Mehr Digitale Kompetenzen und Schutz vor Risiken gefordert

Zusätzlich werden im Bericht auch zentrale Ergebnisse einer Eurobarometer-Sonderumfrage zur Digitalen Dekade angeführt.

Dabei halten es 87 Prozent der österreichischen Bürgerinnen und Bürger für wichtig, Fake News und Desinformationen im Internet zu bekämpfen.

82 Prozent erachten es für wichtig dafür zu sorgen, dass europäische Unternehmen wachsen und zu „European Champions“ werden können, die im globalen Wettbewerb bestehen können.

Und 68 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind der Ansicht, dass die Digitalisierung der öffentlichen und privaten Dienstleistungen ihr Leben einfacher macht.

eGovernment Benchmark: Österreich überzeugt mit starker digitaler Verwaltung

Die guten Ergebnisse im Länderbericht zur Digitalen Dekade zeigen sich auch in der digitalen Verwaltung. Der aktuelle eGovernment Benchmark 2025 bestätigt: Österreich gehört zu den führenden Ländern in Europa.

Besonders stark ist Österreich bei:

  • mobiler Nutzerfreundlichkeit (98,8 Punkte)
  • Unterstützung bei der Nutzung (98,4 Punkte)
  • elektronischen Zahlungen über Ländergrenzen hinweg (100 Punkte)

Auch bei grenzüberschreitender Anmeldung (eID) und vorausgefüllten Formularen gab es klare Verbesserungen. Die höchsten Werte wurden bei digitalen Services rund um Umzug, Geschäftsbetrieb und Unternehmensgründung erreicht.

In neuen Bereichen wie dem Once-Only-Prinzip (Daten müssen nur einmal angegeben werden) und der Verfahrensrückmeldung für Nutzerinnen und Nutzer über Grenzen hinweg besteht noch Aufholbedarf. Insgesamt zeigt der Benchmark aber: Österreich ist digital gut aufgestellt und arbeitet gezielt an weiteren Verbesserungen.

Mit 834 Punkten liegt Österreich auf Platz 7 und 8,5 Punkte deutlich über dem EU-Durchschnitt und zeigt damit weiterhin ein sehr hohes Niveau im E-Government Bereich.

Hintergrund: Digitale Dekade der EU

Mit der Digitalen Dekade hat sich Europa ambitionierte Ziele für 2030 gesetzt – darunter flächendeckender Zugang zu eID, Ausbau der digitalen Kompetenzen, moderne Infrastruktur und leistungsfähige digitale Services. Der dritte EU-Jahresbericht bewertet den Fortschritt der Mitgliedstaaten anhand definierter Zielpfade und Key Performance Indicators.

Über den eGovernment Benchmark

Der eGovernment Benchmark wird jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht und vergleicht die Qualität digitaler Verwaltungsservices in den EU-Mitgliedstaaten. Bewertet werden zentrale Aspekte wie Verfügbarkeit der Services, Transparenz, mobile Nutzung, grenzüberschreitende Dienste sowie die Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in verschiedenen Lebenslagen. Der Benchmark dient auch als Monitoring-Instrument für die Umsetzung der Single Digital Gateway Verordnung (SDG-VO) und liefert wichtige Indikatoren für die Digitale Dekade Europas.

  • „Österreich hat den Anspruch, unter die Topplatzierten der digitalen Nationen Europas zu kommen. Der Bericht zeigt, dass wir mit strategischem Fokus, starken Partnerschaften und konkreten Maßnahmen vorangehen".
    Staatssekretär Alexander Pröll/ÖVP im Bundeskanzleramt

    Alexander Pröll

    Staatssekretär für Digitalisierung, Verfassung, öffentlichen Dienst, Koordinierung und Kampf gegen Antisemitismus
  • „Mit dem Digital Austria Act haben wir einen klaren strategischen Rahmen mit 36 Grundsätzen und 117 Maßnahmen geschaffen der nun aktualisiert wird – für eine souveräne, serviceorientierte und technologieoffene Digitalisierung".
    Staatssekretär Alexander Pröll/ÖVP im Bundeskanzleramt

    Alexander Pröll

    Staatssekretär für Digitalisierung, Verfassung, öffentlichen Dienst, Koordinierung und Kampf gegen Antisemitismus