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DigComp 3.0 eröffnet neues Kapitel für Europas digitale Kompetenzen

EU präsentiert aktualisierten Kompetenzrahmen für digitales Leben und Arbeiten.

Neuer Kompetenzrahmen veröffentlicht

Die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission hat DigComp 3.0, die jüngste Ausgabe des europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen, vorgestellt. Entwickelt wurde die neue Version gemeinsam mit der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration sowie mehr als 300 Expertinnen, Experten und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern.

Einheitliche Orientierung für digitale Kompetenz

Der Europäische Rahmen für digitale Kompetenzen definiert, was Menschen benötigen, um in einer zunehmend digitalen Welt kompetent zu handeln. Er umfasst Fähigkeitsstufen von grundlegenden bis hoch spezialisierten Kenntnissen. Heute dient DigComp als zentrale Referenz für Politik, Wirtschaft, Bildung und Forschung – ein gemeinsames Vokabular für digitale Kompetenz in einem dynamischen digitalen Umfeld.

Neuheiten in DigComp 3.0

Die fünfte Ausgabe des DigComp erweitert den Rahmen um zentrale Themen wie KI- und Cybersicherheitskompetenz, den Umgang mit Fehl- und Desinformation, digitales Wohlbefinden und digitale Rechte. Aktualisierte Kompetenzstufen und über 500 neue Learning Outcomes mit klaren Beschreibungen unterstützen Bildung, Training und Bewertung. Das Framework steht zudem in verschiedenen Formaten bereit, um flexibel in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt zu werden.

Grafik DigComp 3.0
© European Comission/Joint Research Centre

Warum DigComp jetzt entscheidend ist

Digitale Technologien prägen Alltag, Gesellschaft und Arbeitswelt grundlegend. In einer Wirtschaft, die von Daten und KI getrieben wird, sind digitale Kompetenzen unverzichtbar geworden. 92 % der EU-Beschäftigten benötigten 2024–2025 digitale Fähigkeiten für ihre Arbeit, 30 % nutzten KI-Systeme im Job. Da berufliche Anforderungen ständige Weiterqualifizierung verlangen, werden fehlende digitale Kompetenzen schnell zu Barrieren: Zugang zu Arbeitsplätzen, Dienstleistungen und Chancen bleibt vielen verwehrt. Nur 56 % der Europäerinnen und Europäer verfügten 2023 über digitale Grundkenntnisse – weit entfernt von den Zielen der Digitalen Dekade.

Entwicklung von 2013 bis heute

Seit der Einführung 2013 dient DigComp als gemeinsames Fundament für digitale Kompetenz in der EU. Bereits damals erkannte die Kommission die tiefgreifende digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.

  • Mit DigComp 2.0 (2016) wurden wichtige Begriffe und Konzepte modernisiert.
  • DigComp 2.1 (2017) führte acht Kompetenzstufen ein und erhöhte die Praxistauglichkeit.
  • DigComp 2.2 (2022) rückte KI-, Daten- und Cybersicherheitskompetenzen in den Fokus und ergänzte rund 250 Beispiele für Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen.

Aus einer rein beschreibenden Taxonomie ist ein Rahmen geworden, der Sektoren verbindet – von Allgemeinbildung über berufliche Ausbildung bis zur Beschäftigung – und die Übertragbarkeit sowie Bewertung von Kompetenzen unterstützt.

Weiterführende Informationen

Dieser Beitrag beruht auf einem Artikel von Galina Misheva, der auf der Europäischen Plattform für Digitale Skills und Jobs am 28. November 2025 erstveröffentlicht wurde.