Digitale Technologien im ganzen Land stärken Die Digitalisierung ist eine große Chance für Ge- sellschaft und Wirtschaftsstandort. Eine innovative Verwaltung, die neue Wege für effiziente Bürger- und Wirtschaftsfreundlichkeit geht, ist als Impulsgeberin wichtiger denn je. Der neue Digitalisierungsbericht macht deutlich, dass digitale Transformation in Österreich strategisch fundiert und im ganzen Land umgesetzt wird – im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, der Betriebe und auch der Verwaltung selbst. Ein besonderes Anliegen ist mir als Staatssekre- tärin die Stärkung digitaler Kompetenzen im ganzen Land. Egal, ob Jung oder Alt, Stadt oder Land: Digi- tale Kompetenzen machen den Unterschied, damit jede und jeder von bürgerfreundlichen Anwendungen und Lösungen profitieren kann. Gut gemachte Digi- talisierung spart Zeit und Geld für alle – und bringt neue Chancen für Teilhabe und beruflichen Erfolg. Davon darf niemand ausgeschlossen sein. Mit der Umsetzung der „Digitalen Kompetenz- offensive“ in Österreich haben wir 30 Millionen Euro aus dem Bundesbudget mobilisiert und bieten in ganz Österreich 4.500 kostenlose Workshops und weitere Bildungsmaßnahmen an. Wir stärken damit die digitalen Kompetenzen dort, wo die Menschen daheim sind – und holen sie dort ab, wo sie mit ihren Bedürfnissen und Anliegen stehen. „Wir stärken die digitalen Kompetenzen dort, wo die Menschen daheim sind.“ Neben der Breite müssen wir bei digitalen Kom- petenzen auch in die fachliche Tiefe gehen. Es ist erfolgsentscheidend für unsere Betriebe, unsere Wirtschaft und unseren Standort, dass wir junge Menschen für eine berufliche Zukunft im IT-Sektor begeistern können. Wissen rund um digitale Techno- logien und vor allem um Künstliche Intelligenz ist heute wichtiger denn je, damit wir keine Angst vor der Zukunft haben, sondern sie gemeinsam offensiv anpacken können. Claudia Plakolm Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst 5

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport Neue Daten-Kultur Seite 52 Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft Natürlich künstlich Bundesministerium für Landesverteidigung Künstliche Intelligenz mit Strategie Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Mehr Gesundheit durch bessere Datenauswertung Burgenland KI mit Verantwortung Kärnten Lokale Künstliche Intelligenz Niederösterreich Effizienter, innovativer, besser Oberösterreich Innovativ und effizient Salzburg Daten in Bewegung Steiermark Schnell, sicher, intelligent Tirol Frequenzmonitoring mit neuronalen Netzen Vorarlberg Klare Prinzipien, erfolgreiche Umsetzung Wien Schneller, sparsamer, wirksamer Österreichischer Städtebund KI entlastet Kommunen Österreichischer Gemeindebund Kommunale Daten richtig nutzen Impressum Abkürzungsverzeichnis 7 Seite 54 Seite 56 Seite 58 Seite 62 Seite 64 Seite 66 Seite 68 Seite 70 Seite 72 Seite 74 Seite 76 Seite 78 Seite 80 Seite 84 Seite 86 Seite 87

Assoziationen zur Zukunft der Arbeit in Bezug auf die zunehmende Digitalisierung Verwendung der KI für folgende Aufgaben 9

2023 – KI ist überall und nirgends Die Fieberkurve zum Thema Künstliche Intel- ligenz ist im Jahr 2023 rasant in die Höhe ge- schnellt. Kaum ein Tag verging ohne Nachrichten zu generativer KI, Deepfakes, KI-Gender-Bias und dem prognostizierten Ende der Zivilisation. Die Bundesverwaltung, und dort besonders die Verantwortlichen für Digitalisierung, musste und muss weiter Antworten geben. Antworten an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Einklang mit den Gesetzen, aber auch mit dem neuesten Stand der Technik arbeiten sollen, sowie Antwor- ten an Lieferantinnen und Lieferanten, wenn neue, zukunftsträchtige digitale Werkzeuge zugekauft oder entworfen werden. Wie im Tagesgeschäft der AI Act wirken soll, erfordert ebenso Antworten. Letztlich haben diese Antworten aufgrund der Größe und der Sichtbarkeit der Bundesverwaltung auch Beispielcharakter in der Gesellschaft. Datenschutz und Urheberrecht waren schon vor diesem KI-Hype eine Herausforderung für die Bildschirmarbeiterinnen und Bildschirmarbeiter des Bundes und werden es bleiben. Das Ende des Jahres 2023 markiert den Beginn der An- strengung, das digitale Fitnesstraining wieder „Risiko und Chance sitzen einen knappen Meter vom Bildschirm entfernt.“ zu intensivieren. In der Verwaltung und in der Ge- sellschaft – Stichwort Digitale Kompetenzoffensive. Nicht aber im fiebrigen Eifer, alle Fragen stellten sich jetzt neu, sondern in der Gewissheit, dass das, was 2022 in dieser Hinsicht galt, nunmehr genauso gilt: Risiko und Chance sitzen einen knappen Meter vom Bildschirm entfernt. AL Ing. Joachim Tischler, MSc Bundes-CDO-Stv. 11

KI-Behörde Für die Umsetzung des europäischen AI Acts wurde auf nationaler Ebene Vorarbeit geleistet, indem im ersten Schritt eine Servicestelle in der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) eingerichtet wurde. Mit Inkrafttreten des AI Acts werden die Vorarbeiten der Servicestelle genutzt, um in einem zweiten Schritt die notwendigen Be- hördenstrukturen für die Zertifizierung und Markt- überwachung aufzubauen. Österreich ist neben Spanien und den Niederlanden eines der ersten Länder mit einer solchen Servicestelle. Ziel ist es, Unternehmen und der Bevölkerung eine Anlauf- stelle zu bieten, bei der Service im Fokus steht. Kennzeichnungspflicht Um schon vorzeitig Transparenz und Vertrauen in Künstliche Intelligenz zu gewährleisten, wird noch vor Inkrafttreten des europäischen AI Acts eine Kennzeichnungspflicht von KI-Systemen in Öster- reich angestrebt. Die Nutzerinnen und Nutzer moderner Technologien sollen wissen, wann sie mit einer Künstlichen Intelligenz interagieren. Kompetenzbildung Um die breite Bevölkerung im Umgang mit KI und den damit verbundenen Gefahren und Chancen begleiten zu können, wird im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive (DKO) des BMF, BMBWF, BMAW und BMKÖS (ab 2024 auch BKA) ein Schwerpunkt auf KI-Basiswissen und Bewusst- seinsbildung im Umgang mit KI gelegt. Dazu wurden Workshops für unterschiedliche Themen niederschwellig in allen Gemeinden des Landes durchgeführt. Diese starteten im Oktober 2023 und vermittelten auch Wissen zum Thema KI (siehe auch Seite 20). KI-Monitor Mit der Erstellung eines KI-Monitors werden die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft, Unternehmen sowie Verbraucherin- nen und Verbraucher verfolgt. Dieser Monitor soll helfen, zukünftige Maßnahmen zur Maximierung der Vorteile und zur Minimierung der Risiken von KI zu entwickeln. Die Daten des KI-Monitors wer- 13 den öffentlich auf digitalaustria.gv.at verfügbar sein, damit sie von Unternehmen und allen Bürge- rinnen und Bürgern eingesehen werden können. KI-Strategie Die im Sommer 2021 präsentierte KI-Strategie wurde als agile Strategie erarbeitet und vorge- stellt. In diesem Sinne wurde ein KI Umsetzungs- plan gemeinsam mit allen Ressorts im Rahmen des AI Policy Forums, Expertinnen und Experten aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft sowie mit Interessensvertreterinnen und Interessens- vertretern, erstellt. Dieser Umsetzungsplan liefert aktualisierte Maßnahmen für die Jahre 2024 bis 2026, damit Österreich das volle Potenzial dieser Technologie nutzen kann. Der europäische AI Act auf einen Blick Der AI Act ist weltweit die erste um- fassende Verordnung über KI und soll die Sicherheit, Robustheit und Vertrauens- würdigkeit von KI-Systemen in Europa sicherstellen. Er ordnet die Anwendungen von KI vier Risikokategorien zu: → Anwendungen und Systeme, die ein inakzeptables Risiko darstellen (z. B. staatlich betriebenes Social Scoring) → Anwendungen mit hohem Risiko (z. B. Ranking-Tools zum Scannen von Lebensläufen) → Anwendungen mit geringem Risiko, die Transparenz für Nutzerinnen und Nutzer erfordern (z. B. Chatbots oder KI-generierte Inhalte) → Anwendungen, die nicht verboten oder als risikoreich eingestuft sind und daher weitgehend unreguliert sind Mehr auf digitalaustria.gv.at

Erich Albrechtowitz Bundeskanzleramt Künstliche Intelligenz kann und soll im öffentlichen Sektor ein wirkungsvolles Instrument für Effizienz sein, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet und sie von Routi- netätigkeiten entbindet. Am Ende muss sichergestellt sein, dass immer Menschen Entscheidungen treffen. Nachdem KI einem laufenden Entwicklungs prozess unterliegt, ist es wichtig, technologisches Wissen, Anwendungswissen und auch ethische Reflexion laufend weiterzuentwickeln. „Die effiziente und verantwor- tungsvolle Datennutzung mit der richtigen Technologie ist der Schlüssel zu Standort- und Wettbewerbsvorteilen für Österreich.“ Nikolaus Forgó Uni Wien Besonders wichtig für Ös- terreich ist mei- nes Erachtens ein vorausseh- barer und nach- vollziehbarer Rechtsrahmen, der nicht allein die Risiken im Blick hat, sondern auch die Chancen. Markus Fallenböck Uni Graz Sabine T. Köszegi TU Wien Die KI- Verordnung schafft einen gemeinsamen Binnenmarkt für KI-Produkte in der EU. Das ist eine Chance, bedeutet aber auch einen Standortwett- bewerb unter den 27 Mitgliedstaaten. Österreich hat hier insbesondere durch Initiativen seitens BKA und RTR einen Vorsprung. Durch die kluge und verant- wortungsbewusste Nutzung von Daten auch aus dem öffentlichen Bereich kann Österreich diesen Vorsprung weiter aus- bauen. Qualitativ hochwertige Daten sind eine Con di tio si ne qua non für qualitativ hochwertige KI-Systeme, aber keine Garantie dafür, dass sie auch die Grundrechte der Menschen respektieren und schützen. Dazu braucht es Designstandards wie Fairness By Design und Privacy by Design sowie ein sorgsames Datenmanagement. Neben Schwerpunktinitiativen in der Forschungsförderung wird auch die Sensibilisierung von konsumierenden und nutzenden Menschen und Unternehmen für diese Aspekte ein zentraler Erfolgs- faktor für KI in Österreich sein. 15

Walter Peissl Akademie der Wissenschaften Der Hype um generative KI hat in vielen Be- reichen der Ge- sellschaft hohe Erwartungen an Künstliche Intel- ligenz entstehen lassen. Es wird wichtig sein, einen differenzierten Blick auf die Möglichkeiten der unterschiedlichen KI- Anwendungen zu werfen und einen ent- sprechenden Umgang damit zu fördern. Dazu gehören umfassende AI-Literacy- Anstrengungen genauso wie regulative Rahmen. Besonderer Beachtung bedürfen die Einhaltung der Grundrechte und die Gefahren für die Demokratie, z. B. durch Deepfakes. Carina Zehetmaier Women in AI KI-Systeme sind ein Spiegel unserer Ge- sellschaft. Vor allem durch die Trainingsdaten können Vorurtei- le ihren Weg in die Technologie finden und zu Diskrimi- nierung führen. Um sicherzustellen, dass die Technologie verantwortungsvoll ein- gesetzt wird und uns allen gerecht wird, braucht es das Mitwirken diverser Exper- tinnen und Experten aus verschiedensten Disziplinen. Die Förderung von AI-Literacy und Bildung im Bereich KI sind die Vor- aussetzung, um unsere Zukunft mit KI mitgestalten zu können, Arbeitsplätze zu sichern, Innovation voranzutreiben und den Standort Österreich zu stärken. Aufgaben des KI-Beirats → Information und Beratung der mit KI- Angelegenheiten befassten Mitglie- der der Bundesregierung sowie der RTR-GmbH über aktuelle Entwicklun- gen im Bereich KI (technische, ethi- sche und gesellschaftliche Aspekte) → Beobachtung der technologischen Entwicklung von KI inner- und außer- halb der EU und Bewertung der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen für Österreich → Fokussierung durch Unterstützung der mit KI-Angelegenheiten befass- ten Mitglieder der Bundesregierung sowie der RTR-GmbH bei der Priori- sierung der vielfältigen KI-Aspekte und der Konzentration auf die wich- tigsten Themen → Strategische Planung und Beratung der Bundesregierung im Rahmen des AI Policy Forums bei der Entwicklung und Umsetzung der Strategie für Künstliche Intelligenz einschließlich der Festlegung von Zielen, Prioritäten und Maßnahmen 17

Gremien im Detail Aufgaben der Gremien 19

Umfangreiches Programm Im Rahmen der österreichweiten Digitalen Kom- petenzoffensive von BMF, BMAW, BMBWF und BMKÖS (ab 2024 auch BKA) soll diese Lücke ge- schlossen werden. Teil der bis 2026 mit 30 Millio- nen Euro dotierten Digitalen Kompetenzoffensive ist ein umfangreiches Workshop-Programm. Insge- samt 4.500 „Digital Überall“-Workshops sollen in allen Gemeinden die digitalen Basiskompetenzen vermitteln. Im Jahr 2023 wurden zur Testung des Work- shop-Programms rund 800 Pilot-Workshops ab- gehalten. Um die Workshops zielgruppenorientiert anpassen und weiterentwickeln zu können, wurde dabei auch eine externe Evaluierung durchgeführt. Insgesamt wurden 753 Workshops in 209 Gemein- den mit 8.544 Teilnehmenden evaluiert. Die Ergeb- nisse der Untersuchung zeigen: Die Zufriedenheit der Teilnehmenden war sehr hoch. Die Motivation zur Teilnahme reichte von individueller Neugier bis zum Wunsch, mit der Familie online in Kontakt zu bleiben. Die Workshops haben den Teilnehme- rinnen und Teilnehmern nicht nur Spaß gemacht, sondern auch konkretes Wissen vermittelt, wo Hilfe zu finden ist und wie neue Anwendungen genutzt werden können. Für Fachleute zeigt sich einmal mehr, dass Menschen mit digitaler Kom- petenzvermittlung dort abgeholt werden müssen, wo sie stehen – im Lebensalltag daheim, in der Gemeinde. Workshops für jede Gemeinde Auf Basis der Ergebnisse der Evaluierung wird das Workshop-Programm 2024 in Gemeinden in ganz Österreich ausgerollt. Jede österreichische Ge- meinde kann ab der zweiten Jahreshälfte ein kos- tenfreies Workshop-Angebot buchen – und damit die Bürgerinnen und Bürger fit für den digitalen Alltag machen. Die Bandbreite der Themen reicht von digitalen Amtswegen über Cybersicherheit bis zum vieldiskutierten Thema KI. Mit „Digital Überall Plus“ geht die Digitale Kompetenzoffensive dann ab Herbst 2024 noch einen Schritt weiter. Während „Digital Überall“ auf die Vermittlung grundlegender digitaler Kompetenzen abzielt, bietet „Digital Überall Plus“ die Möglichkeit zur Vertiefung und Weiterbildung. So wachsen digitale Kompetenzen in ganz Österreich. Digi-Dolmetscherinnen und -Dolmetscher in Gemeinden Für die organisatorische Umsetzung in den Gemeinden nominieren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sogenannte "Digi-Dolmetscherin- nen" und "Digi-Dolmetscher". Das sind digital inte- ressierte Personen aus der Gemeinde, die für die organisatorische Umsetzung der Workshops in der Gemeinde sorgen. So kommt jede Gemeinde zum passenden Workshop-Angebot und kann Bürgerin- nen und Bürger gezielt digital fit machen. 21

Was sind Ihrer Erfahrung nach die wichtigsten Faktoren, um junge Menschen für eine Laufbahn im IT- Spitzenbereich zu motivieren? Thurner: Junge Menschen müssen erkennen können, dass sie mit außergewöhnlichen Fähigkei- ten im Bereich der IT und Digitalisierung wirklich etwas in der Welt verändern können. Daher ist es wichtig, sie früh einzubeziehen und ihnen Verant- wortung zu übertragen, damit sie sehen, dass sie tatsächlich die Möglichkeit haben, diesen Unter- schied zu machen. Was kann Österreich von anderen Standorten lernen? Und was können diese von Österreich lernen? Thurner: Österreich bietet hohe Lebens- qualität und attraktive Arbeitsmöglichkeiten, was uns gegenüber vielen anderen Standorten einen Vorteil verschafft. Was wir etwa von der amerikanischen Westküste lernen sollten, wäre ein innovatives Selbstverständnis – dass es Teil der österreichischen Kultur wird, zu probieren und Risiken einzugehen. Nur so wird man innovativ. Digital Innovation School Mit der 2023 vorbereiteten Digital In- novation School schafft Österreich eine neue Ausbildungsmöglichkeit für Öster- reichs Digital-Expertinnen und -Experten der Zukunft. Mit einer geplanten Laufzeit von mindestens zehn Jahren und einer finanziellen Unterstützung von mehr als zwölf Millionen Euro ist das neue Dokto- ratsprogramm nachhaltig abgesichert. Die Forschungsergebnisse werden in inter- aktiven Dashboards öffentlich zur Ver- fügung gestellt. Es werden auch Arbeits- materialien für Kinder entwickelt. 23 Zahlen, Daten und Fakten zu IKT-Experts in Österreich → Untersuchungen des Industrie- wissenschaftlichen Instituts (IWI) weisen einen zusätzlichen Bedarf von 25.700 bis 27.800 IKT-Fach- kräften aus (2022). Nach IWI-Mo- dellrechnungen wird bis 2030 ein zusätzlicher Bedarf an IKT-Fachkräf- ten zwischen 35.400 und 38.600 Personen entstehen. → 67,9 % der österreichischen Unter- nehmen, die im Jahr 2022 nach IKT- Fachkräften gesucht haben, gaben im Rahmen einer Statistik Austria/ Eurostat-Befragung zum IKT-Ein- satz in Unternehmen an, Probleme bei der Stellenbesetzung gehabt zu haben. → Insgesamt waren im Jahr 2022 220.700 IKT-Fachkräfte in Öster- reich beschäftigt. Im Vergleich zu 2017 ist das ein Plus von 32.900 Fachkräften bzw. eine Steigerung um 17,5 %. → 2017 - 2022 ist die Zahl der weib- lichen IKT-Fachkräfte von rund 29.300 auf 42.700 angewachsen. Das ist ein Plus von 45,4 % und damit deutlich höher als bei männ- lichen IKT-Fachkräften (12,3 %). → Mit einem Anteil weiblicher IKT- Fachkräfte von 19,3 % liegt Öster- reich leicht über dem EU-Schnitt, rangiert damit allerdings nur an 15. Stelle im EU-Vergleich. → Die Steigerung des Anteils weib- licher IKT-Fachkräfte, die in der IKT-Branche arbeiten (von 31,3 % im Jahr 2017 auf 40,3 % im Jahr 2022) ist ein Hinweis darauf, dass sich die Rahmenbedingungen für Frauen in der IKT-Branche zuletzt verbessert haben.

zu einem neuen Phänomen werden. Das bedeutet, dass aus unserer Sicht die Jugendlichen primär psychologische Unterstützung brauchen, um mit den Sekundäreffekten der Onlinekommunikation fertigzuwerden. Hier geht es um Prävention, um zum Beispiel eine realistische Erwartungshaltung zu vermitteln, aber auch um eine Begleitung, wenn depressive Episoden oder gar Suizidgedanken auf- treten. die Jonathan Haidt skizziert: Online-Kontakte, die deshalb unbefriedigend sind, weil sie eher distan- zieren als nahe Freundschaft und Gemeinschaft stiften. Wenn die Online-Welt keine Brücken in die Realität baut, also nicht zu realen Begegnungen und Gemeinschaftsbildungen führt, kann sie im schlimmsten Fall toxisch wirken und zu epide- mischen psychischen Beeinträchtigungen unter Jugendlichen führen. Wie kann man junge Menschen und insbesondere Mädchen für die Chancen von Berufen im IT-Bereich mobilisieren? Heinzlmaier: Jugendliche sind im hohem Maße nutzenorientiert. Man kann sie dann für einen Job gewinnen, wenn er für sie wichtige Vorteile bein- haltet. Im Kern der Erwartungen junger Menschen an einen Beruf stehen Arbeitsplatzsicherheit, gute Bezahlung und ein gutes Betriebsklima. Psychische und physische Gesundheit ist für Jugendliche von eminent großer Wichtigkeit. Wenn im IT-Bereich auf diese Wünsche und Erwartungen der Jugend- lichen eingegangen wird, werden die Berufe anzie- hend sein. Wird eine Arbeitszentrierung verlangt, die letztendlich zu Dissozialisierung führt, also Freundschafts- und Familienkontakte erschwert, dann werden Jugendliche kaum für Jobs in dieser Branche zu gewinnen sein. Bei Frauen ist zu be- denken, dass für sie die Work-Life-Balance von besonderer Wichtigkeit ist. Zudem sind für sie Fle- xibilität und das Angebot einer Kinderbetreuung äußerst relevant. Wir sehen noch immer die tradi- tionelle Tendenz, dass männliche Jugendliche zur Berufszentriertheit tendieren, während junge Frau- en stark familienzentriert denken und handeln. jugendkultur.at Welche Effekte hat die digitale Welt auf bisherige Unterschiede zwischen Land und Stadt? Heinzlmaier: Für die ländliche Jugend war und ist die digitale Welt eine offene Tür in Richtung der kommerziellen Jugendkulturen. Die früher Aus- geschlossenen finden dadurch heute einen Zugang zu ihren Idolen und den Praktiken, Ästhetiken und Symbolen ihrer Jugendkulturen. Die digitalen Angebote haben die Jugendkulturen auch für die Jugend des ländlichen Raumes anschlussfähig ge- macht. Schwierig ist es nach wie vor dann, wenn man aus der vereinzelten, digitalen Rolle heraus- treten möchte, um in die Realität von jugendkultu- rellen Events einzutauchen. Da diese überwiegend in urbanen Räumen oder zumindest im urbanen Umfeld veranstaltet werden, ist das Problem der Anreise zu überwinden. Dazu werden jedoch oft z. B. Bankenclubs als Hilfe herangezogen. Jeden- falls ist das digitale Angebot für Jugendliche des ländlichen Raumes weitaus essenzieller, als es dies für die städtische Jugend ist. Bei Jungen am Land ist die Ehren- amtskultur nach wie vor ein wichtiges Thema. Verändert sich das durch die Digitalisierung, Stichwort Online- Volunteering? Heinzlmaier: Ehrenamt ist im ländlichen Raum vor allem gemeinschaftlich strukturiert und lebt vom direkten Kontakt. Online-Volunteering kann deshalb nur eine Ergänzung zur Gemeinschafts- kultur sein, sollte diese aber keinesfalls ersetzen. Wir laufen sonst Gefahr, in jene Falle zu tappen, 25

E-Government- Strategie 2023 Bund, Länder, Städte und Gemeinden verfolgen in Österreich das Ziel, eine einheitliche, vernetzte und abgestimmte Vorgehensweise im E-Govern- ment zu etablieren. Über 80 Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern, Städten und Gemein- den haben dafür eine gemeinsame E-Government- Strategie für die österreichische Verwaltung er- arbeitet. Die 2023 präsentierte Strategie bekennt sich dazu, das gesamte digitale Serviceangebot über einen einfachen, vernetzten Zugang in einer zunehmend mobilen Gerätelandschaft und die Authentifizierung mittels ID Austria für alle Ziel- gruppen bereitzustellen. Bei den Services werden anerkannte Standards eingehalten und auch ein grenzüberschreitender Einsatz – vor allem inner- halb der Europäischen Union – ermöglicht. Als Ziel des Verwaltungshandelns stehen die Wirkungs- felder Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen im Fokus. Aufbauend auf der Gesamtvision wurden für die vier Wirkungsfelder detailliertere Visionen und konkrete Initiativen erarbeitet. Vision und Prinzipien der E-Government-Strategie Die Menschen nutzen vertrauenswürdige Services im digital souveränen Österreich. → Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer digitalen Angebote. Wir berücksichtigen alle Bevölkerungsschichten und -gruppen gleichermaßen. Der persönliche Kontakt mit der Verwaltung ist uns weiterhin wichtig und auch in einer digitalen Welt möglich. Mit Ausbildungsplänen und Bil- dungsmaßnahmen fördern und erweitern wir die digitalen Fähigkeiten aller Gene- rationen. → Wir stellen unser gesamtes digitales Serviceangebot über einen einfachen, vernetzten Zugang in einer zunehmend mobilen Gerätelandschaft und die Au- thentifizierung mittels der ID Austria für alle Zielgruppen bereit – Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Verwaltungs- mitarbeiterinnen und Verwaltungsmit- arbeiter. Bei den Services halten wir an- erkannte Standards ein und achten auch darauf, dass ein grenzüberschreitender Einsatz – vor allem innerhalb der Europäi- schen Union – ermöglicht wird. → In Kooperation zwischen Bund, Ländern, Städten und Gemeinden setzen wir ak- tuelle technologische Möglichkeiten und Potenziale um. Dabei berücksichtigen wir einen hohen Anspruch an Vertrauens- würdigkeit und Sicherheit und bedenken stets die Gewährleistung der digitalen Souveränität. Der österreichische Rechts- rahmen formuliert an zentraler Stelle Grundprinzipien der digitalen Verwaltung und unterstützt bzw. ermöglicht die kontinuierliche Weiterentwicklung der Digitalisierung. → Durch ständige Innovation erfüllen wir die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Verwaltungsmitarbei- terinnen und Verwaltungsmitarbeiter an die Digitalisierung und steigern den Nut- zen und die Verwaltungseffizienz. 27

ID Austria: Boom bei Registrierungen eAusweise: Starkes Wachstum 29

E-Government: Spitzenposition in Europa 31

Wichtige Anwendungsbereiche Datenökonomie als Innovationsmotor Das Technologieradar zeigt auch, wie KI in Ein Trend, der auch gesamteuropäisch große Bedeutung hat, ist Data Governance. Mit dem Data Governance Act hat die Europäische Kom- mission die Grundlagen für die Schaffung eines europäischen Datenaustauschmodells festgelegt. Daten sind das „neue Gold“ – und damit eine der wichtigsten Ressourcen für die fortschreitende Digitalisierung und das Training von KI-Lösungen. Sie bilden zudem eine Grundlage für Innovation und Entscheidungsfindung in Unternehmen und Organisationen. Durch Data Governance wird ein verantwortungsvoller und effektiver Umgang mit den wertvollen Daten des Public Sectors ge- fördert. Anwendungsfälle sind Datenmanagement- Plattformen bzw. -Portale. Die Datenökonomie ist somit ein wichtiger Innovationsmotor auch für die Verwaltung. der öffentlichen Verwaltung bereits genutzt wird. Bilderkennung und Face Detection Im Zuge der Digitalisierung von Bildbeständen aus Archiven werden Bilder automatisch erkannt und beschlagwortet. Mithilfe der KI können Objekte und Szenen erkannt werden – z. B., ob es sich um eine Landschaft, ein Gebäude oder eine Personen- gruppe handelt. Zudem können Gesichter auf Bildern erkannt und gezielt anonymisiert werden, um Persönlichkeitsrechte zu schützen. Anonymisierung von Gerichtsurteilen Ordentliche Gerichte treffen Entscheidungen, die für alle Rechtssuchenden von Bedeutung sind. Es werden fast ausschließlich Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs im Rechtsinformations- system des Bundes (RIS) veröffentlicht. Vor einer Publikation müssen alle personenbezogenen Daten sowie Informationen, die einen Rückschluss auf die Sache bzw. Personen ermöglichen, entfernt werden. Als manueller Prozess nimmt diese Ano- nymisierung viel Zeit in Anspruch. Mithilfe von Ma- chine Learning und unter Einsatz von KI konnte die Anonymisierung wesentlich beschleunigt werden. Die vom BRZ entwickelte Anwendung ermöglicht es, die in Gerichtsentscheidungen vorkommenden Personen, Organisationen, Orte sowie weitere relevante Metadaten zu identifizieren, zu extrahie- ren und basierend auf festgelegten Regeln unter Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen zu anonymisieren. Unterstützung für Unternehmen im Unternehmensserviceportal Bei der Suche nach Förderungen für Unternehmen im Unternehmensserviceportal (USP) werden Me- thoden der Künstlichen Intelligenz eingesetzt, um Unternehmerinnen und Unternehmern die Suche nach passenden Förderungen zu erleichtern. 33

KI & Daten im Bund Ausgewählte Projekte der Ressorts 35

Digital für Personal Vor diesem Hintergrund wurde vom Bundes- kanzleramt (BKA) gemeinsam mit dem Bundes- ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) das Programm „Digital für Personal“ gestartet. Ziel von „Digital für Personal“ ist, die bestehenden digitalen Serviceangebote im Rahmen des IT-Personalmanagements des Bundes, wie PM-SAP, Employee-Self-Service, Serviceportal Bund, elektronisches Bildungsmanagement oder elektronischer Personalakt, zu ergänzen und die Bundesverwaltung mit Einsatz der umfassenden Werkzeugsuite SAP SuccessFactors bei Personal- entwicklungsmaßnahmen zu unterstützen. Funktional bedeutet dies ein neues und breites digitales Serviceangebot für die Themen: → Onboarding → Performance & Goals → Recruiting → Learning → Succession & Development → Job Profile Builder → SAP Analytics → KI-Assistenz- und Schulungssystem Alle neuen Funktionalitäten werden in das bestehende Serviceangebot im Rahmen des IT-Per- sonalmanagements des Bundes voll integriert bzw. haben dieses als Voraussetzung. 37 Assistenzsystem mit Künstlicher Intelligenz Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von „Digital für Personal“ ist die kontinuierliche und nachhaltige Unterstützung mit zeitnah verfügba- ren innovativen Lösungen. Zukünftig werden daher neue Funktionalitäten und Innovationen im halb- jährlichen Rhythmus ausgeliefert. Die Schulung bzw. Einführung dieser Innovationen soll mit einem Assistenzsystem basierend auf einer Künstlichen Intelligenz erfolgen. Diese enorme Steigerung der Innovationskraft erfordert aber auch eine deutlich höhere Homogenisierung und Standardisierung der Verwaltungsprozesse im Personalwesen des Bundes. Die Attraktivität des Arbeitsplatzes, der Kampf um Talente, die digitale Transformation und eine hohe Innovationsfähigkeit sind drängende Themen der Verwaltung. Der Erfolg bei diesen Her- ausforderungen wird entscheidend für die Zukunft des öffentlichen Dienstes sein.

Folgende Daten wurden bereits in das Dash board aufgenommen: → Wirtschaftliche Kenndaten auf Basis gesamt- wirtschaftlicher Indikatoren nationaler und internationaler Institutionen (WIFO, OECD etc.) → ausgewählte Preisindizes → Entwicklungen am Arbeitsmarkt → Insolvenzen → Informationen zum Energiesektor (Gas, → Informationen zu Produktgruppen (Holz-, → (inter-)nationale Tendenzen zu Logistik- E lektrizität, flüssige/feste Brennstoffe) Agrarprodukte/Industrie- und Edelmetalle) situationen mit Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft Weitere Ausbaustufen, wie der geplante öster- reichische Lieferkettenindex des ASCII oder ein Frühwarnsystem und Prognoserechnungen, sollen die Möglichkeiten des Tools erweitern und struk- turelle Veränderungen für den Standort frühzeitig erkennbar machen. CDO Mag. Andreas Moser, LLB „In Zeiten von Informations- überfluss ist die richtige Aufbereitung von Daten essenziell, um nützliche Informationen und Insights zu generieren.“ Kartellbekämpfung mit KI Die weisungsfreie und unabhängige Bundes- wettbewerbsbehörde (BWB) setzt Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie ein, um ihre IT-forensische Arbeit zu verstärken. Bei regelmä- ßig durchgeführten Hausdurchsuchungen werden umfangreiche, aber unstrukturierte Datenmengen sichergestellt. Um diese Menge an Daten zu be- wältigen, setzte die BWB bereits früh auf den Einsatz fortgeschrittener Technologien und ist heute kompetenter Ansprechpartner für andere Wettbewerbsbehörden. Die aktive Weiterentwick- lung von KI ermöglicht das Erkennen komplexer Zusammenhänge, die effizientere Bekämpfung potentzieller Wettbewerbsrechtsverstöße sowie die Beschleunigung von Verfahren. Eines von vielen Beispielen für den Einsatz von KI ist das Baukartell: Für dessen Aufarbeitung wurden 57 Te- rabyte Daten – das sind rund 70.000 Seiten – aus- gewertet. „In einer Welt des ständigen Wandels ist es unerlässlich, dass die IT-Forensik der BWB mit der technologischen Entwicklung Schritt hält, um relevante und effektive Untersuchungen durch- zuführen und Wettbewerbsverstöße erfolgreich aufzudecken“, so BWB-Generaldirektorin Natalie Harsdorf-Borsch. 39

Internationale Perspektiven für KI im Schulsystem Durch die Einbindung internationaler Perspek tiven in nationale Veranstaltungen werden Schulen er- mutigt, die Nutzung von KI neu zu denken. KI-Integration in die Schulentwicklung Die Einführung eines KI-Badges in der Schul- entwicklung soll das Bewusstsein für KI an den Schulen stärken. Schwerpunkt KI in der Lehrendenbildung eEducation Austria fördert als Netzwerk innovati- ver Schulen die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften im Bereich KI und stellt unter anderem eine Expertendatenbank zur Verfügung. Generative KI als Lehr- und Lerninstrument Schulen sollen dazu befähigt werden, KI-Tools wie ChatGPT gezielt einzusetzen, wobei die Qualität der Interaktion durch geschickte Formulierung von Prompts gewährleistet wird. Best-Practice-Bei- spiele für erfolgreiche Prompts werden gesammelt und prämiert. Pilotschulprojekt zur Evaluierung von KI-Lernsoftware Es wurde ein Pilotprojekt eingeführt, in dem 100 ausgewählte Schulen KI-unterstützte Lernsoftware testen und bewerten. Dies soll zu einer Optimie- rung von Lernprozessen beitragen und Lehrende unterstützen. Insgesamt fördert das Schulpaket KI die Nutzung von KI-Technologien an Schulen, um Lehr- und Lernprozesse zu verbessern und Schulen auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten. Die Initiative wird durch eine wissenschaftliche Begleitung der Universität Graz ergänzt, die Empfehlungen auf Basis der Evaluie- rungsergebnisse aussprechen wird. eEducation Austria bietet Aus-, Fort- und Weiterbildungs- möglichkeiten für Lehrkräfte im Bereich KI. 41

Einführung in allen österreichischen Botschaften und Konsulaten Durch die vollständige Umstellung aller Bot- schaften und Konsulate auf den ELAK im Bund – und die damit verbundene Neugestaltung und Op- timierung der Workflows – werden Effizienz und Zusammenarbeit zwischen der Zentrale in Wien und den Botschaften weltweit gesteigert. Mit der Umstellung werden über 1.000 Nutzerinnen und Nutzer auf den gemeinsamen ELAK im Bund um- gestellt. Im Zuge der Systemumstellung werden u. a. 25 Millionen Dokumente und ein Datenvolu- men von rund neun Terabyte in das Zentralsystem migriert. CDO AL Mag. Kristian Juric „Die Effizienz der Arbeitsprozesse steigt nachhaltig.“ Ziele und Mehrwert Das Projekt „ELAK im Bund weltweit“ soll an allen österreichischen Botschaften und Konsulaten das Altsystem zur Aktenverwaltung unter Be- rücksichtigung der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung vollständig ablösen. Alle Services des ELAK im Bund, der umfangreiche Funktionska- talog und eine Vielzahl von Schnittstellen können durch die Botschaften und Konsulate umfassend genutzt werden. Sowohl in den Vertretungsbe- hörden als auch in der Zentralstelle erfolgt eine Harmonisierung und Konsolidierung der Prozesse ohne Medienbrüche: Ein Geschäftsfall wird somit in einem gemeinsamen Akt abgearbeitet. Die Effi- zienz der Arbeitsprozesse wird damit nachhaltig gesteigert. 43

Risikoscoring im Bereich der betrieblichen Veranlagung ID Austria im Vollbetrieb Am 5. Dezember 2023 startete die ID Austria in den regulären Betrieb. Die Weiterentwicklung der Handy-Signatur macht als zentrale staat- liche digitale Identität seither eine sichere digitale Online-Identifikation, sichere digitale Ausweisleistungen und die einfache Nutzung digitaler Services möglich. Dank der elektroni- schen Identität können über 200 Behördenwege online erledigt werden. Es stehen über 400 Dienste zur Verfügung. Mit der ID Austria kön- nen digitale Dokumente online unterschrieben werden. Im Gegensatz zur Handy-Signatur ist die elektronische Unterschrift der ID Austria der eigenhändigen Unterschrift rechtlich gleichge- stellt. Darüber hinaus bietet die ID Austria in der Vollversion die Möglichkeit, die neuen digitalen Ausweise wie den digitalen Führerschein oder den digitalen Altersnachweis zu nutzen. Sie ist europaweit einsetzbar. Anfang Dezember 2023 waren bereits 1,8 Millionen Personen mit der ID Austria angemeldet. Seit 2019 wird an der automatischen Risiko- bewertung für die Arbeitnehmerveranlagung bzw. für die betriebliche Veranlagung gearbeitet. Aufgrund mehrerer Millionen Anträge in diesen Bereichen ist es nicht möglich, jeden einzel- nen Antrag zu kontrollieren. Die Fragestellung, welche dieser Anträge zu kontrollieren sind, beantwortet das BMF seit 2021 zunehmend mit Methoden der Künstlichen Intelligenz. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Betrugssze- narien und den Einsatz von Methoden aus dem Bereich „Supervised Learning“ können auf Basis großer Datenmengen meist sehr treffsichere Ri- sikoanalysen der Anträge durchgeführt werden. Das Grundprinzip ist dabei immer gleich: Zuerst werden die Prüfungen aus den letzten zehn Jahren in Kombination mit unzähligen anderen Daten aus dem BMF zum Training der KI einge- setzt. Anschließend werden die so entstandenen Modelle von erfahrenen Prüferinnen und Prüfern validiert, sodass eine möglichst hohe Qualität gewährleistet werden kann. Sobald die Modelle in Betrieb sind, werden alle Fälle, die durch eine automatische Risiko- analyse ausgewählt wurden, nach wie vor händisch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Finanzämter geprüft. Mit der manuellen Überprüfung risikoreicher Fälle wird verhindert, dass es zu sogenannten False Positives kommt, da die finale Entscheidung über einen positiven oder negativen Bescheid von einem Menschen getroffen wird. Fälle mit geringem Risiko werden in einem eigenen verkürzten Prozess kontrolliert und können innerhalb von wenigen Tagen zur Aus- zahlung gelangen. Durch die Kombination von KI und dem Prozess der manuellen Nachbearbei- tung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzämter konnte in den letzten Jahren die Arbeitslast deutlich reduziert und die durch- schnittliche Durchlaufzeit der Anträge stark gesenkt werden. 45

Nachhaltige Innovation: Personenkernregister und bPK-Konzept Für das Datenmanagement natürlicher Personen stellen die Personenkernregister und das Konzept der bereichsspezifischen Personenkenn- zeichen (bPK-Konzept) seit nunmehr 20 Jahren die Grundlage von E-Government-Services auf allen Verwaltungsebenen Österreichs dar. Sie er- möglichen damit vielfältige, innovative Lösungen verschiedenster Behörden und Gebietskörper- schaften für die Bürgerinnen und Bürger. Das Konzept der bereichsspezifischen Personen kennzeichen stellt die eindeutige Zu- ordnung von Daten zu einer natürlichen Person über alle Verwaltungsbereiche hinweg sicher. Dies erfolgt unter Einhaltung höchster Daten- schutzstandards. Der lebenslang eindeutige Personenidentifikator wird – abgeleitet aus den Personenkernregistern – je Verwaltungsbereich erstellt und gilt nur in diesem. Beim Austausch von Daten zwischen Verwaltungsbereichen dürfen diese Identifikatoren nur verschlüsselt verwendet werden, wobei nur der jeweilige Verwaltungsbe- reich seinen Identifikator entschlüsseln und damit die Eindeutigkeit herstellen kann. CDO GL Ing. Mag. Markus Popolari „Der Einsatz von KI wird sich wie die Nutzung jeder neuen Technologie in der Ver- waltung schrittweise entwickeln. Beginnend mit einfachen Anwen- dungsfällen werden suk- zessive hochinnovative Lösungen zum Einsatz gebracht, damit die In- vestitionen nachhaltig gesichert sind.“ Auf Basis des bPK-Konzepts können Ände- rungen an den Stammdaten einer Person binnen 24 Stunden über Verwaltungsgrenzen hinweg ver- teilt werden – dies unter Einhaltung des „Need-to- know“-Prinzips. Das heißt, nur jene Bereiche, die zu einem von ihnen entschlüsselten eigenen Iden- tifikator einen Datensatz in ihren Datenbeständen zuordnen können, können die Änderungen zu der damit identifizierten Person abfragen und diese damit aktuell halten. Genauso gründen die aktuellsten Innovationen im E-Government, die digitalen Nachweise, auf dem bPK-Konzept und werden dadurch erst er- möglicht. Das ist nachhaltige digitale Innovation für mehr Sicherheit. 47

Die verlinkten Fundstellen im Dokument können mit nur einem Klick direkt in den jeweiligen Daten- banken eingesehen werden. In weiterer Folge kann das Rechercheergebnis via Schnittstelle in den aktuell bearbeiteten Akt übernommen werden. Dieser digitale Assistent in der Aktenführung er- leichtert bzw. beschleunigt die Recherchetätigkeit wesentlich. Das bringt einen Gewinn an Zeit und Qualität für alle Beteiligten. Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen Damit eine Gerichtsentscheidung im Rechts- informationssystem (RIS) publiziert werden kann, sind personenbezogene Daten bzw. Informationen, die einen Rückschluss auf die Sache erlauben, zu entfernen bzw. zu pseudonymisieren. Zugleich ist es aber von entscheidender Bedeutung, dass auch nach durchgeführter Anonymisierung die Nach- vollziehbarkeit der Entscheidung gewährleistet ist. Damit ein möglichst qualitätsvolles Anonymi- sierungsergebnis erreicht wird, werden in einer eigenentwickelten Lösung unterschiedliche Technologien kombiniert, um die jeweiligen Stär- ken zu nutzen und Schwächen zu kompensieren. Neben Natural Language Processing werden auch regel-, such- und musterbasierte Ansätze sowie Lexika zum Einsatz gebracht, welche die einzelne Entscheidung parallel verarbeiten. Die mitunter abweichenden Ergebnisse der einzelnen Verarbei- tungsschritte sind jeweils mit Konfidenzwerten versehen. Abschließend wird anhand von Heuris- tiken und einem separaten Klassifizierungsmodell definiert, welche Anonymisierungen schlussendlich angebracht werden. Durch die damit einherge- hende Vereinfachung soll die Grundlage für eine gesteigerte Publikationstätigkeit der weiteren Ge- richte – insbesondere für den Bereich letztinstanz- licher Entscheidungen der Oberlandesgerichte – geschaffen werden. Die im Rahmen dieses Projekts gesammelten Erfahrungen hinsichtlich des unterstützenden Einsatzes von KI, der Erkennung von Entitäten in Dokumenten und deren Extraktion haben den Grundstein für weitere Entwicklungen gelegt. Die Bandbreite reicht von automatisierten Kate- gorisierungen und Extraktion von Daten zu Ver- fahrensbeteiligten aus Eingangsstücken bis hin zu intelligenten Strukturierungsmöglichkeiten im digitalen Justizakt. 49

greendatahub.at und anzupassen. KI kann den Energieverbrauch reduzieren, indem die Nachfrage prognostiziert wird. Der thematische Fokus der mittlerweile 40 Projekte lag neben der Energiewende vor allem auf den Schwerpunkten Kreislaufwirtschaft und Mobilitätswende. Die Initiative wird auch 2024 weitergeführt. AI for Green für mehr Energieeffizienz Um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Klima- und Umweltschutz voranzutreiben, hat das BMK bereits im Jahr 2021 die Förderinitiative „AI for Green“ ins Leben gerufen. Insgesamt wurden seit 2021 22,5 Millionen Euro investiert. Diese För- derschiene zielt darauf ab, einerseits KI-Techno- logien zu entwickeln oder weiterzuentwickeln, und andererseits einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele, zum Umwelt-, Natur- und Artenschutz, zu leisten. Die laufenden Projekte sind beein- druckende Beispiele dafür, wie KI zur Bewältigung der Klimakrise beitragen kann. So kann KI bei der Entwicklung und Optimierung erneuerbarer Ener- giesysteme unterstützen, indem sie beispielsweise hilft, die Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Strom aus erneuerbaren Quellen zu steuern 51

Digitale Kompetenzen und KI in der Aus- und Weiterbildung Die öffentliche Verwaltung steht vor der Herausforderung, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Digitale Kompetenzen sind dabei un- erlässlich. Sie ermöglichen es den Bediensteten, digitale Technologien effektiv zu nutzen, inno- vative Lösungen zu entwickeln und die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern. Das Kursprogramm der Verwaltungsakademie des Bundes (VAB) zielt darauf ab, digitale Kompeten- zen in der öffentlichen Verwaltung zu stärken. Um digitale Kompetenzen von öffentlich Bediensteten gezielt zu fördern, wurden zahlreiche Seminare dem Digitalen Kompetenzmodell für Österreich (DigComp 2.3 AT) zugeordnet. Das Modell basiert auf dem Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen (DigComp) und beschreibt Einzel- kompetenzen in unterschiedlichen Kompetenz- bereichen. Um den Veränderungen im Umgang mit Daten Rechnung zu tragen, stellt die Verwaltungsaka- demie des Bundes mit dem Curriculum der School of Data Public Services (SoDPS) ein Programm zur Verfügung, das Bundesbedienstete bei Aufbau und Vertiefung entsprechender strategischer Kompe- tenzen unterstützt. Künstliche Intelligenz spielt in der SoDPS eine zentrale Rolle und wird im Rahmen des vielfältigen und sich ständig erweiternden Curriculums aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert. vab.gv.at/bildungsprogramm Kulturpool: Digitales Kulturerbe für alle Dank der Plattform Kulturpool ist digitales Kul- turerbe für alle zugänglich: Bild, Text, Ton, Video und 3D aus Kulturinstitutionen in ganz Österreich sind einfach durchsuchbar und auch zur Wieder- verwendung verfügbar. Der Kulturpool dient auch als nationale Kompetenzstelle und Plattform für die digitale Transformation/Dokumentation von Kulturerbe. Der Aufbau des Kulturpools und der nationalen Kompetenzstelle wurde aus EU-Mitteln des Aufbauplans NextGenerationEU finanziert und setzt Maßnahmen aus der Strategie „Kulturer- be digital“ um. Aktuell befinden sich im Kulturpool rund 1,1 Millionen Objekte. In der übergreifenden Suche können die Digitalisate der Objekte in Bild, Text, Ton, Video und 3D aus den verschiedenen In- stitutionen durchsucht und mit zugehörigen Infor- mationen angezeigt werden (z. B. Titel, Künstlerin oder Künstler, Art des Mediums oder Thema). kulturpool.at 53

Nutzungszeitpunkte von Grünland intelligent optimieren Für die Bewertung von Grünland sind Ertrag und Qualität zwei wesentliche Kriterien. Die Ernte in einer frühen Wachstumsphase liefert weniger Trockenmasse, dafür aber eine bessere Qualität. Mit der Entwicklung des Pflanzenbestandes nimmt die Biomasse zu, während jedoch die Qualität abnimmt. Mit dem Erntezeitpunkt kann somit das Verhältnis zwischen Ertrag und Futterqualität gesteuert werden. Das 2021 gestartete Projekt „SatGrass“ (satellite-based modelling of grassland yield and quality dynamics) verfolgt das Ziel, die Nutzungszeitpunkte von Grünland zu optimieren und eine Ertrags- und Qualitätsschätzung für Grünland aus Satellitendaten vorzunehmen. Dies wird durch eine Verwendung von Satelliten- und Wetterdaten sowie Messungen am Boden um- gesetzt. Bislang erfolgten Schätzungen von Ertrag und Qualität über Hochrechnungen von Stichproben. Die optischen und Radar-Satelliten des europäi- schen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus ermöglichen es, Grünlandbestände und deren Nut- zung kontinuierlich und in hoher räumlicher Auf- lösung zu beobachten – und mithilfe von Künst- licher Intelligenz relevante Vegetationsdynamiken ableiten zu können. Auf lokaler Ebene schafft dies eine ausgezeichnete Grundlage zur Bestimmung des optimalen Schnittzeitpunktes. „SatGrass“ ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur landwirtschaft- lichen Gesamtrechnung, sondern unterstützt mit der Planung von Klimaanpassungskonzepten die Bewältigung der Klimawandelfolgen. „Digitale Nase“ für gesündere Wälder Daten verändern nicht nur Arbeit und Kom- munikation, sondern auch den Umwelt- und Na- turschutz. Das Forschungsprojekt „Entwicklung einer ‚Digitalen Nase‘ zur Früherkennung von Krankheiten im Wald“ wird über den Waldfonds des Bundesministeriums für Land- und Forst- wirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert und hat seinen Standort in Wels. Hier forschen Agrartechnologinnen und Agrartechno- logen, Informatikerinnen und Informatiker sowie, Biotechnologinnen und Biotechnologen an der Entwicklung eines digitalen Frühwarnsystems für Baumkrankheiten. Grundlage dieses Systems bilden von Menschen nicht wahrnehmbare chemische Signale, die Bäume zur Kommunika- tion untereinander in die Luft abgeben. Diese Signale werden von Schädlingen erkannt, die von gestressten Bäumen profitieren. Wie beim Menschen schwächt Stress das Immunsystem der Bäume, wodurch sie anfälliger für Krank- heiten werden. Leider sind Krankheitssymptome oft erst so spät erkennbar, dass benachbarte Bäume bereits infiziert sind. Durch Gassensoren werden chemische Signale in der Luft erfasst und mithilfe von Künstlicher Intelligenz optimiert, um Muster zu erkennen. Versuche im Labor bestimmen die Schlüsselsignale für die Baum-Schädling-Inter- aktion. So können prädiktive Modelle entwickelt werden, um potenzielle Krankheiten frühzeitig zu erkennen und Frühwarnsysteme für Baum- krankheiten zu implementieren. 55

GenMjr Ing. Mag. Hermann Kaponig CDO „Auch in der militärischen Landesverteidigung wird zukünftig der Einsatz von KI einen wesentlichen Beitrag zur effektiven Auftragserfül- lung leisten, indem auf Basis vorhandener Daten aus den unterschiedlichen Bereichen neue und innovative Lösungs- ansätze generiert werden.“ Verteidigungsforschung mit Künstlicher Intelligenz Künstliche Intelligenz ist auch in der Vertei- digungsforschung als strategischer Schwerpunkt definiert. Das Ressort verfolgt mit dem aktuellen Forschungsprogramm 2024 erstmals die Ent- wicklung von KI-Systemen für spezifische Anwen- dungsfälle. Eines von drei Projektvorhaben ist die Einführung von „KI in der Vorschriften- und Termi- nologiearbeit (Large Language Model, generative KI)“. Das Projekt zielt darauf ab, den Prozess der Vorschriftenerstellung und -verwaltung effizienter und aktueller zu gestalten, um Wissensverluste zu kompensieren und die qualitative Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten der Truppe sicherzu- stellen. Damit sollen einerseits die Stringenz von Begriffen über die hierarchischen Ebenen von Do- kumenten, Vorschriften etc. gewährleistet und an- dererseits Qualität, Effizienz und Effektivität bei Erstellung und Aktualisierung von Inhalten sowie deren Ableitung aus übergeordneten Dokumenten deutlich erhöht werden. Mit diesem Projekt wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sowie eines „Proof of Concept“ demonstriert und evaluiert, wie man mit KI-Lösungen den Anforderungen des Be- darfsträgers begegnen kann. KI im Küchenmanagement Eine weitere Nutzung von Künstlicher Intelli- genz erfolgt im Bereich des Küchenmanagements. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit ei- ner österreichischen Firma. Die KI erkennt dabei – neben einer Klassifizierung von Lebensmitteln mit schwer lesbaren Bezeichnungen und der Zu- ordnung zum richtigen Rezept –, welche Speisen besonders beliebt sind. Basierend auf erkannten Mustern können Prognosen erstellt werden. Dabei können auch Faktoren wie z. B. bevorstehende Er- eignisse oder Feiertage und sogar das Wetter be- rücksichtigt werden. Künstliche Intelligenz unter- stützt das Küchenmanagement nachhaltig dabei, Überproduktion und Lebensmittelverschwendung zu verhindern. 57

Die pseudonymisierten Primärdaten werden durch die Verantwortlichen im Detail genutzt u. a. → zur Steuerung von Struktur, Organisation, Qualität und Finanzierung der österreichi- schen Gesundheitsversorgung, → für die Evaluierung von gesundheitspolitischen → für die Arbeiten zum Aufbau, zur Weiterent- und Public-Health-Aktivitäten, wicklung, Sicherung und Evaluierung eines flächendeckenden, sektorenübergreifenden österreichischen Qualitätssystems, → für die Implementierung, Durchführung und Beobachtung (Monitoring) der partnerschaft- lichen Zielsteuerung-Gesundheit und → für das Management von außergewöhnlichen Ereignissen, wie beispielsweise Pandemien und Epidemien. Schnell und effizient reagieren Mit der Datenauswerteplattform werden lange bestehende Datensilos aufgebrochen. Es wird außerdem die Möglichkeit geschaffen, schnell und effizient auch auf unvorhergesehene Herausfor- derungen für die öffentliche Gesundheit und das Gesundheitssystem zu reagieren. Bessere Prävention, zielgerichtete Forschung Für Patientinnen und Patienten ist dadurch mit einer langfristig verbesserten Prävention und Versorgung zu rechnen. Anhand aufbauender Analysen von bereichsübergreifenden pseudonymi- sierten Primärdaten wird eine verbesserte System- steuerung und Forschung im Public-Health-Sektor ermöglicht. Dadurch wird die Erkennung von Krankheitsmustern erleichtert und die Erstellung von österreichweiten Risikomodellen ermöglicht. Public-Health-Interventionen können somit ziel- gerichtet getätigt werden. Für die Auswertungen sollen drei Auswerteme- thoden bereitgestellt werden. Standardauswertun- gen können von befugten Personen ausgewertet und in Form von k-anonymisierten Reports und/ oder Dashboards für alle Stakeholder zur Verfü- gung gestellt werden. Zusätzlich können befugte Personen Spezialauswertungen in einer sicheren Datenverarbeitungsumgebung durchführen und direkt auf die pseudonymisierten Primärdaten zu- greifen. Außerdem kann bei vorliegender Rechts- grundlage ein Export in pseudonymisierter Form durchgeführt werden. 59

KI & Daten in den Ländern Ausgewählte Projekte der Bundesländer 61

KI mit Verantwortung Auf Basis seiner Digitalisierungsstrategie hat das Burgenland 2023 einen „KI-Leitfaden für Mitarbeiter:innen“ sowie die Erstellung einer Datenklassifizierungsrichtlinie in An- griff genommen. Autonomie gegenüber in- transparenten KI-Systemen ist ein wichtiges Anliegen im Bildungsbereich. Landesamtsdirektor Mag. Ronald Reiter, MA KI-Leitfaden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die öffentliche Verwaltung bringt sowohl Chan- cen als auch Risiken mit sich. Dementsprechend ist eine sorgfältige Vorbereitung erforderlich, wobei neben den technischen Herausforderungen auch die ethischen, rechtlichen und sozialen Aus- wirkungen berücksichtigt werden müssen. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise können die Vorteile von KI voll ausgeschöpft und potenzielle Risiken minimiert werden. In diesem Sinne plant das Land Burgenland vorbereitende Maßnahmen, die die KI-Nutzung in einem sicheren Rahmen er- möglichen. Der KI-Leitfaden soll klare Richtlinien und Standards für die Entwicklung, Implementierung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz enthalten. Dies soll Sicherheit, Datenschutz, Ethik und Fair- ness fördern, Innovation ermöglichen, Compliance sicherstellen und das Vertrauen von Bürgerinnen und Bürgern sowie Partnern stärken. Der KI-Leitfa- den soll dazu beitragen, die Entwicklung und Nut- zung von Künstlicher Intelligenz auf eine struktu- rierte und verantwortungsvolle Weise zu fördern. Zusätzlich soll der Reifegrad der Organisationen vom KI-Versucher zum KI-Starter weiterentwickelt werden. Mehr Schutz und weniger Risiken durch Datenklassifizierungsrichtlinie Angesichts der sich ständig weiterentwickeln- den Technologien (KI, Cloud), neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen (NIS2, Informationsfreiheits- gesetz) und der steigenden Bedrohungen durch unberechtigte Datenweitergabe und Datenschutz- verletzungen ist es entscheidend, eine klare und einheitliche Richtlinie zur Klassifizierung von Daten und Dokumenten zu etablieren. Die Ziele der Richtlinie umfassen den Schutz sensibler Informationen (Datenschutz, Informationssicher- heit), die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Industriestandards, die Minderung von Risiken beim Ablegen, Verarbeiten und Weitergeben von Daten und Dokumenten sowie die Steigerung des Vertrauens in die Organisationen. KI-Systeme in den Bildungsbereich integrieren Um den rasanten Fortschritten der Künstlichen Intelligenz und deren weitreichenden Auswirkun- gen auf den Bildungsbereich zu begegnen, hat das Land Burgenland gemeinsam mit der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPHB) sehr früh proaktive Maßnahmen ergriffen. Ziel der Initiative ist es, das Bildungssystem im Burgen- land zu stärken und eine Autonomie gegenüber intransparenten KI-Systemen zu gewährleisten. Zentrale Elemente dieser Strategie sind die Ent- wicklung und der Betrieb von eigenständigen, maßgeschneiderten KI-Systemen, die an der PPHB entwickelt werden. Diese sollen kritische Heraus- forderungen wie Voreingenommenheit (Bias) und Datenschutzprobleme erfolgreich bewältigen sowie für Bildungsgleichheit sorgen. Die Entwicklung und der Betrieb dieser Sys- teme auf lokalen Servern im Burgenland sollen gerechte Lernumgebungen ermöglichen und die Einhaltung der strengsten Datenschutzstandards sicherstellen. Durch Analyse der beim Betrieb der KI-Systeme generierten Daten kann einerseits das KI-System weiterentwickelt und andererseits der Einsatz von KI im Bildungsbereich präziser ver- standen werden. 63

Lokale Künstliche Intelligenz Die Kärntner Landesregierung hat 2023 die Einführung einer lokalen Künstlichen Intelligenz (KI) im Amt der Kärntner Lan- desregierung vorbereitet, die erhebliche Vorteile bringen soll. Landesamtsdirektor Mag. Dr. Dieter Platzer, MAS Durch die Analyse riesiger Mengen an Informa- tionen und das Identifizieren von Mustern ermög- licht KI, Prozesse zu straffen, Ausgänge vorherzu- sehen und Dienstleistungen für die Öffentlichkeit bereitzustellen. Vorteile einer lokalen Lösung Die Herausforderung besteht allerdings darin, dass in der Landesregierung aus Datenschutz- gründen nicht einfach eine cloudbasierte KI wie ChatGPT oder Microsoft Copilot herangezogen werden kann. Kärnten setzt daher auf eine lokal aufgebaute Lösung „on-premises“. Die Einführung einer On-Premises-KI im Amt der Kärntner Landes- regierung ist aus mehreren Gründen von Vorteil. Sicherheit und Datenschutz: Eine On-Premises-KI-Lösung bietet ein höheres Maß an Sicherheit und Datenschutz im Vergleich zu cloud- basierten Lösungen. Vertraulichkeit: Regierungsdaten sind oft hoch sensibel und vertraulich, gerade bei der internen Verwendung. Die Verwendung einer hochsensiblen On-Premises-KI ermöglicht eine vollständige Kon- trolle über die Daten und verhindert potenzielle Datenlecks oder unbefugten Zugriff durch Dritte. Maßgeschneiderte Lösungen: Eine On-Pre- mises-KI kann speziell an die Bedürfnisse und Anforderungen der Kärntner Landesregierung angepasst werden. Durch die interne Entwicklung und Implementierung werden maßgeschneiderte Lösungen geschaffen. Schnellere Reaktionsfähigkeit: Mit einer On- Premises-KI kann die Landesregierung schneller auf sich ändernde Anforderungen und Ereignisse reagieren. Da die Infrastruktur intern verwaltet wird, können Updates, Anpassungen oder neues Wissen schnell durchgeführt werden. Langfristige Kostenersparnis: Obwohl die anfänglichen Investitionskosten für die Einführung einer On-Premises-KI-Lösung höher sind, können langfristig Kosten eingespart werden. Teure Abo- Gebühren entfallen. Umsetzung in drei Phasen Die Belegschaft sowie alle Menschen in Öster- reich werden zukünftig auf die mit speziellen Informationen gefütterte KI zugreifen können. Konkret erfolgt die Einführung der lokalen KI im Amt der Kärntner Landesregierung in drei Phasen. Phase 1, Q1/Q2 (bereits abgeschlossen): Diese Phase umfasst die Einführung eines On-Pre- mises-Chatbots analog zu ChatGPT zur internen Nutzung für Mitarbeitende der Kärntner Landes- regierung. Phase 2, Q3/Q4: In dieser Phase erfolgen das Eintrainieren von landesspezifischen Informationen zur internen KI-gestützten Abfrage und der aktive Aufbau einer mit kärntenspezifischen Daten an- gelernten KI. Phase 3, Beginn 2025: Der Einsatz der gene- rativen On-Premises-KI startet, um Prozesse zu automatisieren. 65

Effizienter, innovativer, besser Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bringt einen Paradigmenwechsel in der nieder- österreichischen Landesverwaltung. Nieder- österreich baut starke KI-Kompetenzen auf und setzt innovative Projekte um. Landesamtsdirektor Mag. Werner Trock KI-Unterstützung von Gutachtertätigkeiten: Im Rahmen einer Markterkundungsphase wurden 23 Einreichungen gesichtet, die auf die Ent- wicklung eines KI-gestützten Textgenerators für raumordnungsfachliche Gutachten abzielen. Das Projekt verfolgt das Ziel, Know-how im Bereich KI aufzubauen und dessen Chancen und Herausfor- derungen zur Automatisierung kennenzulernen. KI-gestützte Straßenzustandserfassung: Die Auswertung von Straßenzuständen mittels KI zeigt das Potenzial für eine objektivere und effizientere Zustandserfassung. Variantenanalysen haben unterschiedliche Methoden zur Datenerfas- sung und Datenauswertung hervorgebracht, die eine Priorisierung von Instandhaltungsmaßnahmen ermöglichen. Ausweisprüfung im Rahmen von Förderungen: Ein KI-basiertes Tool prüft die Gültigkeit der dem Förderantrag beigefügten Ausweiskopie automatisch, um den manuellen Prüfaufwand zu reduzieren. Vorreiterrolle durch KI-Initiativen Die KI-Initiativen der niederösterreichischen Landesverwaltung illustrieren das Engagement des Landes, an der Spitze der digitalen Innovation zu stehen. Durch die systematische Erschließung von KI-Potenzialen strebt Niederösterreich da- nach, seine Verwaltungsprozesse zu optimieren und den Bürgerinnen und Bürgern zukunftsweisen- de Dienstleistungen zu bieten. Die niederösterreichische Landesverwaltung hat in den letzten Monaten bedeutende Schritte unternommen, um die Potenziale der Künstlichen Intelligenz (KI) in verschiedenen Verwaltungs- bereichen zu erschließen. Durch den strategischen Einsatz von KI strebt Niederösterreich danach, die Effizienz öffentlicher Dienste zu erhöhen, die Qualität der Entscheidungsfindung zu verbessern und innovative Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln. Wissensaustausch und KI-Kompetenzaufbau Ein Schlüsselelement dieser Initiative ist der Wissensaustausch und der Aufbau von KI-Kom- petenzen durch spezialisierte Veranstaltungen und Seminare. Dieser Ansatz zielt darauf ab, das Verständnis für KI zu vertiefen und die Identi- fikation von potenziellen Anwendungsfällen in der Verwaltung zu fördern. Die Themenschwerpunkte umfassen unter anderem Datenkompetenz, Daten- qualität und Datenmanagement, was die Grund- lage für eine erfolgreiche Implementierung von KI-Anwendungen bildet. Innovative Pilotprojekte Die Landesverwaltung hat mehrere Pilotprojek- te ins Leben gerufen, die das breite Spektrum der KI-Anwendungsmöglichkeiten demonstrieren. Chatbot-Assistent für das Bürgerbüro: Ein KI-gestützter Prototyp wird entwickelt, um die Beratungstätigkeit zu unterstützen. Dieses Projekt stellt einen wichtigen Schritt dar, um Erfahrungen im spezialisierten Einsatz von Chatbots zu sam- meln. 67

Landesamtsdirektor Mag. Thomas Schäffer Rechtskonsens im Anlageverfahren Mit einem Tool, das Verträge und Bescheide in Papierform scannt und digitale Daten gene- riert, werden in der Abteilung Anlagen-, Um- welt- und Wasserrecht Bescheide etwa aus dem Jahr 1960 digitalisiert. Diese Bescheide haben noch Gültigkeit, die Inhalte liegen aber nicht in digitaler Form vor. Das Tool scannt die vorlie- genden Bescheide, erfasst sie mittels KI digital und verknüpft sie mit digital vorliegenden Be- scheiden. In einer Pilot phase mit ausgewählten Verfahren und Bescheiden wird die Machbarkeit analysiert, um den produktiven Einsatz fundiert planen zu können. Innovativ und effizient Das Land Oberösterreich setzt Künstliche Intelligenz für mehr Effizienz und modernes Ver- waltungshandeln ein. Innova- tive Lösungen werden gezielt getestet – und anschließend produktiv gemacht sowie auf andere Bereiche erweitert. Rechnungsprüfung Landesrechnungshof Mit einem KI-Projekt des Landesrechnungs- hofs Oberösterreich sollen Analyse und Prüfung der Rechnungsabschlüsse des Landes Ober- österreich verbessert und effizienter gestaltet werden. Das Projekt steht kurz vor der Finali- sierung. Auf Basis der Projektergebnisse wird die weitere Vorgangsweise bzw. der Einsatz in anderen Bereichen geplant. Anonymisierungs-Tool Für das Landesverwaltungsgericht Ober- österreich wird ein Anonymisierungs-Tool getes- tet. Die Anwendung läuft in der landeseigenen Infrastruktur und verfügt über ein Word-Plugin, über welches Erkenntnis-Schriftstücke vor der Veröffentlichung direkt anonymisiert werden können. Die Testphase wird bis Jahresmitte 2024 abgeschlossen sein. Danach wird fest- gelegt, ob die Anwendung produktiv eingesetzt und gegebenenfalls auf andere Bereiche erwei- tert werden kann. 69

Daten in Bewegung Das Land Salzburg bringt in unterschiedlichen Bereichen Daten in Bewegung. Das ent- lastet Verwaltung, Wirtschafts- treibende sowie Bürgerinnen und Bürger – und sorgt für Effizienz und moderne Lösun- gen. Die Bandbreite reicht vom Tourismus bis zur Gesundheit. Digitales Landesabgabenamt: 99,5 Prozent digitale Einreichung Die Abwicklung der Salzburger Tourismus- abgabe mit über 40.000 Erklärungen pro Jahr als Dienstleistung für Tourismusverbände erfolgte ursprünglich manuell mit Papierformularen, Zahl- scheinen und klassischer Kuvertierung des Post- ausgangs durch externe Dienstleister. Um die Qualität der Bearbeitung zu optimieren und die Durchlaufzeit der ursprünglich manuellen Erfassung durch die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter im Landesabgabenamt zu verbessern, wurde mit dem Projekt „DIAS: Digitales Abgaben- system“ eine durchgängig digitale Lösung ge- schaffen. Sie bringt mehrere Vorteile, darunter lösung, → automatisierte Aufforderung statt Formular- → Integration ins Unternehmensserviceportal, → Integration ins Buchungssystem sowie → dualer Versand. Mit der erfolgreichen Umsetzung und dem Ein- satz seit März 2023 werden nun bis zu 99,5 Pro- zent digitale Einreichung erzielt. Damit wurde eine hochmoderne Lösung für das Landesabgabenamt im Salzburger Lungau geschaffen. 71 Landesamtsdirektor DDr. Sebastian Huber, MBA Digitales Impfsystem: Anbindung an ELGA Bisher erfolgte mangels gesetzlicher Verpflich- tung keine lückenlose Erfassung aller Impfdaten für Kinderimpfungen in ELGA bzw. im E-Impfpass. Die Erfassung der Impfungen sowie die Abrech- nung der Ärztinnen und Ärzte erfolgt händisch und ist entsprechend personalintensiv sowie fehlerbehaftet. Zudem gibt es derzeit keine abruf- baren Informationen zu Impfstoff-Lagerständen. Seitens des Bundes wurde klargestellt, dass die Bundesländer bei Bedarf selbst für eine digitale Abrechnungsmöglichkeit sowie für die Auswert- barkeit der Impfstoff-Lagerstände Vorsorge tref- fen sollen. Gegenstand des „SALDIS Konzeptionsprojekts“ ist der Entwurf eines neuen, digitalen Impfsys- tems. Dabei wurde ein Konzept für die Schaffung einer neuen, rechtlich geprüften und von allen Sta- keholdern anerkannten System- und Prozesslösung im Impfwesen erarbeitet – dies selbstverständlich unter Einhaltung aller rechtlichen, insbesondere datenschutzrelevanten Regelungen. In diesem Rahmen sollen Schnittstellen zum bestehenden System E-Impfpass (ELGA) geschaffen werden, welche die direkte Abrechnung mit Ärztinnen und Ärzten ohne umständliche Einzelverrechnung zum Ziel haben.

Schnell, sicher, intelligent Mit einer automatischen Förderungs- fallabwicklung und einem neuen Stra- ßen-Einsatzdaten-Informationssystem zeigt die Steiermark, was sich mit KI und Daten alles bewegen lässt. Aufgrund des Wohn- und Heizkostenzuschuss- gesetzes stand den Ländern 2023 ein Zweck- zuschuss von insgesamt 450 Millionen Euro zur Verfügung, um rasch einen wirksamen Beitrag zur Abfederung der gestiegenen Wohn- und Heizkos- ten zu leisten. Die Steiermark hat die Umsetzung in zwei Schritten realisiert: Zuerst erfolgte die antragslose Auszahlung an Bezieherinnen und Bezieher von Wohnunterstützung, Sozialunterstüt- zung und des Heizkostenzuschusses des Landes Steiermark (rund 40.300 Empfängerinnen und Empfänger), danach die antragsgebundene Aus- zahlung an weitere Haushalte, abhängig von einer Einkommensgrenze (rund 142.500 Empfängerinnen und Empfänger). Dass derartig hohe Fallzahlen ohne überschießende Prüfroutinen erledigt wer- den konnten, ist dem hohen Automatisierungsgrad der Umsetzung zu verdanken: Dabei erfolgten automatisierte Abfragen u. a. über das Zentrale Melderegister oder die Transparenzdatenbank so- wie automatisierte Fallabwicklungen mittels einer Workflow-Engine. Das Konzept des No-Stop-Governments konnte aufgrund der vorhandenen Daten bereits im ersten Schritt realisiert werden. Die Antrag- stellung für alle weiteren anspruchsberechtigten Personen war online rund um die Uhr möglich. Die Abwicklung erfolgte von der Antragstellung bis zur Auszahlung der Förderung papierlos. Durch die automatisierte Fallabwicklung ergab sich eine geringe Fehlerquote. Das neu entwickelte Förde- rungsvorsystem bietet eine durchgängige digitale Anwendung und kann für zukünftige Zuschüsse des Landes Steiermark mit geringem Implementie- rungsaufwand erweitert werden. Landesamtsdirektorin Mag. Brigitte Scherz-Schaar Sicher unterwegs Zur Unterstützung der Planung, Steuerung und Dokumentation des Winterdienstes für steirische Landesstraßen wurde 2023 das Straßen-Einsatz- daten-Informationssystem STEDIS in Betrieb ge- nommen. In 220 Winterdienstfahrzeugen werden über eingebaute Telematik-Einheiten GPS-Po- sitions- sowie Betriebsdaten der Fahrzeuge und Geräte (Streuer, Pflüge, Temperatursensoren) an einen Zentralserver übertragen. Auf jedem mobilen Endgerät im Fahrzeug können Fahrerinnen und Fahrer über eine App die aufzeichnungspflichtigen Fahrten bedienen sowie standardisierte Ein- gaben erfassen. Darüber hinaus dient die App in Ergänzung zum Digitalfunk als Kommunikations- instrument (z. B. Aufnahme und Weiterleitung von Fotos, Routing). Über ein webbasiertes Portal kön- nen die Räum- und Streupläne erstellt, Einsätze gesteuert sowie Auswertungen der Einsatzdaten und Dokumentationen abgerufen werden. Zentrales Element ist eine Einsatzlagekarte, die in Echtzeit einen Überblick über den Erfolg bzw. die aktuelle Situation des Winterdienstes bietet. Auch Wechselverkehrszeichen, Wetterkameras oder Eiswarnanlagen sowie die Streumittelverwal- tung sind eingebunden. Die automatisierte Weiter- leitung von Ereignismeldungen wie Straßensperren oder Kettenpflicht an Behörden, Einsatzorganisa- tionen und evis.gv.at (Echtzeit-Verkehrsinforma- tionssystem Straße) sowie eine Online-Karten- Darstellung der aktuellen (winterbedingten) Verkehrsbehinderungen in Echtzeit bringen einen Zusatznutzen für die Verkehrsteilnehmenden. Die Daten sind Basis für das Controlling der Einsatzer- folge, dienen als Beweis im Falle von gerichtlichen Verfahren im Bereich der Wegehalterhaftung und bieten die Grundlage für Effizienz- und Effektivi- tätssteigerungen der Winterdiensteinsätze. 73

Frequenz- monitoring mit neuronalen Netzen Das Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ erarbeitet Konzepte und Maßnahmen mit dem Ziel der konfliktfreien Nutzung der Tiroler Natur. Zur Evaluierung von gesetzten Lenkungsmaßnahmen liefert KI-Technologie die not- wendigen Frequenzdaten. Die hohe Anzahl an aufsteigenden Skitour- gehende im stark frequentierten Pistenbereich der Tiroler Skigebiete verlangt nach Konzepten für ein friedliches und sicheres Miteinander auf den Pisten. Ein Ziel der Initiative „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ besteht daher in der Einrichtung von so- genannten Skitouren-Leitsystemen für Skigebiete, sodass aufsteigende Personen über eine beschilderte Aufstiegsspur sicher und, ohne den herkömmlichen Skibetrieb zu stören, ihr Ziel erreichen. Bei der Evaluierung der Leitsysteme wurde in der Vergangenheit auf manuelle Zählungen vertraut. Die- se teure und fehleranfällige Methode lieferte jedoch nur Momentaufnahmen der tatsächlichen Situation an der Piste. Innerhalb der zuständigen Gruppe Forst im Amt der Tiroler Landesregierung wurden daher die Möglichkeiten des Frequenzmonitorings von Ski- tourengehenden mit neuronalen Netzen im Rahmen eines Projekts evaluiert. Zahl, Position und Haltung werden erfasst Die Methoden zur Zählung von Personen reichen von einfachen Infrarotsensoren über Radar bis hin zu optischen Sensoren und Kameras. Eine möglichst fehlerfreie Unterscheidung zwischen einzelnen Gruppen (z. B. Skifahrende, Tourengehende) er- schien mithilfe von Kameras und des Einsatzes von KI-Technologien jedoch am besten realisierbar. Das im Rahmen des Projekts entwickelte neuronale Netz SkiTourer-CNN (Convolutional Neural Network) ist Landesamtsdirektor Dr. Herbert Forster auf die Erkennung von Skifahrenden und Touren- gehenden in Kamerabildern bzw. Videos spezialisiert. Um qualitativ hochwertige Aussagen über die Anzahl von abfahrenden und aufsteigenden Personen treffen zu können, erfasst das neuronale Netz nicht nur die Zahl der erkannten Personen, sondern auch deren Positionsdaten (rotes Rechteck) und deren Haltungs- informationen (grüne Gelenkpunkte). Mithilfe dieser Parameter kann durch die KI eine sichere Unterscheidung zwischen abfahrenden Ski- fahrenden und aufsteigenden Tourengehenden auf einer Pistenbreite von bis zu 70 Metern und in einem Abstand bis zu 100 Metern getroffen werden. Verbesserungspotenzial klar aufgezeigt Als Zählstandort wurde die Damenabfahrt der Axamer Lizum Bergbahnen ausgewählt und das neu entwickelte computergesteuerte Kamerasystem am Pistenrand nahe der beschilderten Aufstiegsspur montiert. Mit einer Zählgenauigkeit von 95 Prozent für Tourengehende und 84 Prozent bei vorbeifah- renden Skifahrerinnen und Skifahrern konnte das System im ersten Winter bereits mehr als 40.000 aufsteigende und weit über 350.000 abfahrende Personen registrieren. Die Auswertung hinsichtlich der Nutzung der beschilderten Aufstiegsroute zeigte deutliches Verbesserungspotenzial bei der Schilder- positionierung. Diese wird in den kommenden Saiso- nen entsprechend optimiert. Es zeigte sich, dass die Frequenzerhebung mittels neuronalen Netzen konti- nuierliche, hochqualitative Messwerte in Echtzeit bei gleichzeitig niedriger Fehleranfälligkeit und geringem Aufwand bedeutet. Die so entwickelte Zählanlage wird aus diesem Grund weiterhin zur Analyse und Verbesserung der Leitsysteme in Tirol eingesetzt und darüber hinaus bereits in modifizierter Form zur Nutzungsanalyse auf Forststraßen angewandt. 75

Klare Prinzipien, erfolgreiche Umsetzung Vorarlberg hat für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Landes verwaltung klare Grundlagen geschaffen – und setzt smarte Lösungen etwa im Förderwesen erfolgreich um. Landesamtsdirektor Mag. Philipp Abbrederis Smarte Abwicklung der Personalkostenförderung Die Digitalisierung der Personalkostenförde- rung für die Kinderbetreuung ermöglicht in Vor- arlberg eine durchgehend digitale und automati- sierte Abwicklung – von der Antragstellung in der Gemeinde bis zur Auszahlung durch das Amt der Landesregierung. Die Prüfung der Voraussetzun- gen und die Berechnung erfolgen automatisiert, und die Förderung kann nach der Genehmigung direkt ausgezahlt werden. bis zur Auszahlung wird deutlich verkürzt. Die wichtigsten Effekte der smarten Lösung: → Die Bearbeitungszeit von der Antragstellung → Eine sichere Datenübertragung ist gewähr- → Fehlerquellen sind minimiert. → Durch die Prozessoptimierung werden sowohl leistet. bei der antragstellenden Stelle als auch in der Verwaltung Ressourcen eingespart. → Die Träger erhalten detaillierte Informationen über die Berechnung der Förderabwicklung je Einrichtung. Von der smarten Lösung profitieren Betreu- ungseinrichtungen sowie Mitarbeitende der Ge- meinden und der Landesverwaltung. Künstliche Intelligenz (KI) bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten – und liefert auch wertvolle Unterstützung bei der Erledigung dienstlicher Auf- gaben in der Verwaltung. Vorarlberg hat mit einem Erlass über die Nutzung von KI in der Vorarlberger Landesverwaltung klare Grundprinzipien festge- legt, die bei der dienstlichen Anwendung von KI- Werk zeugen von allen Mitarbeitenden zu beachten sind. Wie schon bisher bei Anwendungen im Inter- net oder in sozialen Medien sind natürlich auch hier der rechtskonforme Umgang mit sensiblen bzw. personenbezogenen Daten (auch Bilddaten) und die Wahrung der Verschwiegenheitspflicht un- bedingt sicherzustellen. Die Grundprinzipien für den dienstlichen Einsatz von KI-Werkzeugen sind: → KI-generierte Inhalte dienen der Unter- stützung, die Verantwortung für die weiter- verwendeten Inhalte liegt beim Menschen. Generierte Inhalte werden kritisch hinterfragt und auf Nachvollziehbarkeit geprüft. → Es dürfen keine personenbezogenen Daten (gemäß DSGVO) oder Informationen, die dem Amtsgeheimnis unterliegen, als Input für KI verwendet werden. → Der Einsatz von KI-Werkzeugen muss im Ein- klang mit dem geltenden Urheberrecht und dem Schutz des geistigen Eigentums stehen. → Die Verwendung von Inhalten, die mit- tels KI erstellt wurden, ist transparent zu kennzeichnen. → Fairness und Nichtdiskriminierung müssen gewährleistet sein. KI-Werkzeuge dürfen keine Diskriminierung oder unfaire Behandlung fördern und sind auf Vorurteile und Stereoty- pe zu prüfen. 77

Schneller, sparsamer, wirksamer Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) erfolgt in Wien in unterschied- lichen Bereichen – von Baugenehmi- gungsverfahren bis zu städtischen Klimaschutzmaßnahmen. Ein „KI-Kom- pass“ definiert Regeln für die Nutzung von generativer KI in der Verwaltung. BRISE Vienna Das mit Mitteln der EU geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „BRISE Vienna“ befasste sich weltweit erstmals mit der Frage, wie Building In- formation Modeling (BIM), Künstliche Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR) zu einem umfassenden und durchgängig digitalen Baugenehmigungsverfah- ren verbunden werden können. Im Februar 2023 wurde der Pilotbetrieb mit rea- len Baueinreichungen beendet. Dabei wurden wert- volle Erkenntnisse geschaffen, die bei Konferenzen sowie im persönlichen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Städte und Gebietskörper- schaften diskutiert werden. KI-Kompass Vorhandenes Wissen, Daten und Wissens- datenbanken werden in Zukunft immer wertvollere Informationsquellen werden. Die anstehende Pen- sionierungswelle und die bestehenden Papierarchive stellen dabei Herausforderungen beim Wissens- management dar. KI wird es möglich machen, diese zum Großteil nicht strukturierten, analogen und möglicherweise auch handschriftlich vorliegenden Unterlagen nutzbar zu machen. Mit dem KI-Kom- pass vom August 2023 erlaubt die Stadt Wien die Nutzung generativer KI unter Berücksichtigung be- stimmter Regeln (z. B. Datenschutz, Urheberrecht, Kennzeichnungspflichten). Kappazunder und geoKI Seit 2017 führt Wien flächendeckende Mobile- Mapping-Erfassungen des öffentlichen Raums mit Vermessungsfahrzeugen durch. Dabei wird ein Landesamtsdirektor Mag. Dietmar Griebler virtuelles Abbild Wiens aus mehreren Millionen hochauflösenden Bildern und Punktwolken aus einem Laserscan zusammengesetzt. Die Daten werden von der Wiener Verwaltung im digitalen Service „Kappa- zunder“ genutzt, um virtuell in das gesamte Gebiet Wiens „zu springen“ und u. a. digitale Ortsaugen- scheine, hochgenaue Messungen oder Beweissiche- rungen zu erstellen. digitales.wien.gv.at/projekt/kappazunder Darüber hinaus sollen die Befahrungsdaten auch für Anwendungen im Bereich KI verwendet werden. Wien entwickelt dazu ein geoKI-Framework zur automatisierten Erkennung und genauen Verortung von Daten, wie beispielsweise Verkehrszeichen, Bodenmarkierungen oder anderen Objekten des öffentlichen Raums. 2023 wurde stark am Frontend entwickelt, um eine interaktive Viewerplattform für Annotierungen und eine Qualitätskontrolle von geo- KI-Detektionen zu haben. Vienna Geospace Hub Im „Vienna Geospace Hub“, der im Rahmen des Förderprojekts GeoDatKlim aufgebaut wird, werden städtische Klimaschutzmaßnahmen und Verwaltungs- prozesse durch den Einsatz von geospatialen und satellitenbasierten Daten optimiert. Das Innovations- labor „Vienna Geospace Hub“ dient als zentrale Platt- form, um innovative Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen. Beispiele für Anwendungsfälle sind die Erkennung und Simulation von urbanen Hitzeinseln, das Moni- toring von Wasserressourcen und Grünflächen sowie die Entwicklung verbesserter Klimamodelle. Das Projekt wird vom BMK über die Österreichische For- schungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen der Förderinitiative „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt“ gefördert und leistet einen bedeutenden Beitrag zur grünen Transformation und zum Klimaschutz in städtischen Regionen. 79

2 Kindergartenförderung der Stadt Graz als Vorzeigeprojekt Wie ein aktuelles Projekt der Stadt Graz zeigt, können durch eine intelligente Digitali- sierung von Prozessen enorme Ressourcen auf allen Seiten gespart werden: Die Berech- nung der Kindergartenförderung bedurfte früher eines Termins vor Ort im Amt, um die Förderhöhe auf Basis der Einkommensnach- weise der Eltern zu ermitteln. Durch eine ge- zielte Registeranbindung kann dieser Termin nun entfallen – bei rund 12.000 Anträgen pro Jahr ist dies eine unglaubliche Entlastung für Eltern und Verwaltung. 1 Once-Only-Prinzip in der Gemeindeverwaltung Ausgehend von der E-Government- Strategie der Europäischen Kommission, in welcher „Data once only“ als eines von mehreren Leitprinzipien verankert ist, wurde mit dem Aufbau eines Register- und Sys- temverbundes (dadeX) durch den Bund ein wichtiger Schritt in Richtung Umsetzung des „Once-Only-Prinzips“ gesetzt. Damit besteht erstmals die Möglichkeit, Daten von Bürge- rinnen und Bürgern sowie Unternehmen, die ohnehin bereits in einem der vielen zentralen Register verspeichert sind, unter strenger Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben für Ver fahren zu verwenden – und nicht im- mer wieder Antragstellenden eine neuerliche Übermittlung abzuverlangen. Mit dem vom Österreichischen Städte- bund initiierten und von IT-Kommunal als dessen IT-Dienstleister betriebenen Online- Formularservice amtsweg.gv.at stehen den Städten und Gemeinden für ihre behörd- lichen Verfahren bundeslandspezifische, standardisierte, E-Government- und rechts- konforme Online-Formulare zur Verfügung. In Summe sind dies an die 70.000 Formulare, über alle Nutzergemeinden hinweg gerech- net. In einer bereits 2023 eingeleiteten Ko- operation zwischen Städtebund und Bundes- kanzleramt werden die Online-Formulare nun Schritt für Schritt an die zentralen Register angebunden und antragsrelevante Daten – wenn von Antragstellenden gewünscht – direkt aus dem jeweiligen Register geholt. Damit wird die Antragstellung nicht nur deutlich vereinfacht und komfortabler, son- dern es werden auch Fehlerquellen reduziert. Die Datenqualität steigt durch eine Nutzung qualitätsgesicherter Registerdaten. 81

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Aktive Gemeinden Neben dem breit angelegten Projekt des Österreichischen Gemeindebundes setzen sich auch einzelne Gemeinden schon sehr aktiv mit KI-Anwendungen und dem Thema Datenmanage- ment auseinander. So beschäftigt sich beispielsweise die Ge- meinde Laab im Walde unter Bürgermeister Peter Klar bereits seit einigen Jahren mit dem Thema Datenmanagement. Mit dem Wissen, dass jede Gemeinde unzählige Daten aus den verschiedens- ten Datenquellen und Sensoren erhält, stellte man sich hier die Frage, wie diese optimal aufbereitet und genutzt werden könnten. Es konnten wichtige Grundvoraussetzungen identifiziert werden, bei- spielsweise dass es eine koordinierte Instanz zur Datenaggregation und Speicherung auf Gemein- deebene braucht. Insgesamt ist dies ein Projekt, bei dem innovative Denk- und Vorarbeit geleistet wurde, die letztlich gesamtstaatlich von Nutzen sein kann. Generalsekretär Dr. Walter Leiss Auch in der digitalen Vorzeigegemeinde Krems- münster ist das Thema der Künstlichen Intelligenz bereits angekommen. Amtsleiter Reinhard Haider organisierte im Auftrag des Oberösterreichischen Gemeindebundes mit dem WIFI Oberösterreich ein Seminar für die oberösterreichischen Gemeinden, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr über die Grundlagen der Künstlichen Intelli- genz erfahren, von den datenschutzrechtlichen Rahmen bedingungen bis hin zur Nutzung konkre- ter Tools. Wie Künstliche Intelligenz auf niederschwelli- ger Ebene das Leben in den Gemeinden erleich- tern kann, zeigen zehn Weinviertler Gemeinden (Herrnbaumgarten, Ebenthal, Ernstbrunn, Fallbach, Gaubitsch, Hausbrunn, Hauskirchen, Neudorf im Weinviertel, Niederleis, Schrattenberg, Stronsdorf, Sulz im Weinviertel, Ulrichskirchen-Schleinbach, Wilfersdorf und Wolkersdorf). In diesen Gemein- den ist seit 2023 ein Chatbot im Einsatz, der, eingebettet in die jeweilige Gemeinde-Website, Bürgerfragen beantwortet. Ein Blick auf die Entwicklungen im Bereich Daten und KI zeigt, dass die kommunale Ebene hier eine Vorreiterrolle einnimmt und dass sich einzelne Gemeinden als regelrechte „Innovation Hubs“ präsentieren, wo innovative Projekte im kleinen Rahmen umgesetzt werden können. 85

A B K Ü R Z U N G S V E R Z E I C H N I S Arbeitsgemeinschaft Artificial Intelligence Augmented Reality American Standard Code for Information Interchange Bundesgesetzblatt Building Information Modeling bereichsspezifischen Personenkennzeichen Bundesrechenzentrum GmbH Bundeswettbewerbsbehörde Chief Digital Officer Convolutional Neural Network Complexity Science Hub Register- und Systemverbundes Digital Economy and Society Index Digitales Abgabensystem Data Intelligence Offensive Digitalen Kompetenzoffensive ELAK im Bund - Elektronsicher Akt Elektronische Gesundheitsakte Echtzeit-Verkehrsinformationssystem Straße Ernst & Young Fachhochschule Österreichische Forschungsförderungs- gesellschaft Informationsfreiheitsgesetz Global Positioning System Gesundheits-Zielsteuerungsgesetzes Identitätsdokumentenregister Informations- Kommunikationstechnologie Informationstechnologie Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz für ein flächendeckendes Hochwasser-Risiko-Monitoring Pädagogischen Hochschule Burgenland Large Language Model Informationsfreiheitsgesetz Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Rechtsinformationssystem des Bundes Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH School of Data Public Services Straßen-Einsatzdaten-Informationssystem Agrar- und Lebensmittelbereich Test- und Versuchseinrichtungen Unternehmensserviceportal Verwaltungsakademie des Bundes Wirtschaftsförderungsinstitut Österreichische Institut für Wirtschafts forschung AG AI AR ASCII BGBl BIM bPK BRZ BWB CDO CNN CSH dadeX DESI DIAS DIO DKO EiB ELGA EVIS EY FH FFG IFG GPS G-ZG IDR IKT IT KI KIHoRiMo PPHB LLM NIS2 OECD RIS RTR SoDPS STEDIS TEF USP VAB WIFI WIFO 87